Selbstversuch: Mein Provence-Roman als E-Book 18
Das schlimmste für einen Autoren, für einen Self-Publisher wie mich ist es, wenn man sein Buch nicht findet. Im Buchladen ja eh nicht, da der Platz meist nicht einmal für Kleinauflagen reicht. Aber was ist mit dem Internet?
Natürlich, ich freue mich außer bei Epubli auch bei Amazon erhältlich zu sein und dann natürlich über 11 positive, bis begeisterte Leser. Danke an dieser Stelle. Aber was ist mit den anderen Seiten? Thalia? Hugendubel? Bücher.de? Bertelsmann? Wenn ich meinen Buchnamen „Der Sound der Provence“ eingebe, werden mir Reiseführer oder Peter Mayle - Romane vorgeschlagen. Und was ist mit mir? Mit dem jungen aufstrebenden Provence Romancier :-)?
Nichts. Die Antwort meines Verlegers bislang, „mit denen haben wir leider keinen Vertrag.“ Aber genau das könnte man denken, wenn man sich die Liste bei Epubli durchliest. „Vertrieb über epubli eBook-Shop sowie Amazon, Apple, Google und viele andere.“ Die Liste der vielen anderen bestand zum Teil aus mir fast vollkommen unbekannten Namen. Oder wisst Ihr wer Mondadori oder Fnac ist?
Doch seit einer erlösenden Mail von Epubli, die ich heute morgen in meinem Postfach fand, sieht die Welt für mich als Self-Publisher anders aus. Irgendwie heller.
„Der Sound der Provence“ ist jetzt auch bei den Branchenriesen Bücher.de, Hugendubel.de und dem Bertelsmann Club erhältlich, steht da. Und es stimmt.
Dass ich als Hamburger heute morgen auch gleich mal bei Thalia.de nachschaue, denn die kennt man ja auch irgendwie, war ein Fehler in Sachen gute Laune bei gutem Wetter. Als ich meinen Buchnamen „Der Sound der Provence“ eingebe, wird mir „Joy Steamship Company“ oder der Heilungsbestseller „Self-Healing with Sound & Music“ vorgeschlagen. Nein, dieses Buch ist nicht von mir und der Schamane auf dem Cover sieht mir auch nicht ähnlich.
Dass es meinen Sommer-Roman bei den großen Seiten nur als eBook gibt, ist wohl so etwas wie ein Zeichen der Zeit. Die Printausgabe kann man weiterhin nur über Amazon und Epubli bestellen. Jeder Self-Publisher sollte das wissen. Das Hauptgeschäft läuft über E-Books. Meiner Leser sind zwar zum größten Teil haptische Leser, mit dem guten alten Taschenbuch auf dem Sofa, aber wenn es stimmt, dass der E-Book-Markt bald den klassischen überholt, dann haben wir Self-Publisher zumindest in diesem Bereich bald die Nase vorn.
Und doch macht es mich als Buch-Fan traurig, wenn die Buchhändler bei Self-Publisher Autoren müde mit den Schultern zucken und erklären, dass das aber ganz schön aufwendig zu bestellen sei, denn über die klassischen Großvertriebe funktioniert die Bestellung bis heute nur beschwerlich.