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Selbstversuch: Mein Provence-Roman als E-Book 7

Was ich gestern in meinem Postfach gefunden habe, treibt mir Tränen der Rührung in die Augen. Andreas hat Cover gebaut. Fünf Stück. Jedes Buch ist so fertig designed, dass es auch im Buchladen liegen könnte. Unfassbar. Der Mann ist ein Genie.
 
Natürlich sind da Buchcover bei, die ich im Laden nicht in die Hand nehmen würde, aber alle sehen aus wie Bücher. Lavendelfelder, Croissants (vielleicht die Untermauerung seiner Franzbrötchenidee), ein Restaurant in einem kleinen Dorf, eine Ente vor einem Lavendelfeld und ein Paar, das sich auf einer Motorhaube küsst. Ein Cover ist besser als das andere und überall steht mein Name und einer der Titel aus unserer Shortlist drauf. Keinen Autor würde das nicht berühren. So ehrlich muss man sein. Ich habe mich bedankt und ihm geschrieben, dass gestern Freunde gekommen sind und mich beraten mussten. Alle unsere Freunde haben etwas gemeinsam: Sie lesen gern. Sie dachten, ich würde für sie kochen. In Wahrheit waren sie aber meine Testpersonen. Ich wollte ihre Meinung hören. Zur Belohnung gab es Pastis, Rosé und Rotwein.
 
Die Befragung meiner Freunde hat Spaß gemacht, war aber sinnlos. Jeder hatte eine andere Meinung, genau das schätze ich an ihnen ja im Grunde, aber diesmal half es einfach nicht. Sie guckten sich die Cover an, und wir diskutieren heiß über die Titelfindung. Die Männer fanden die Amikarre mit dem verliebten Paar auf der Haube am besten. Die Frauen das Lavendelfeld mit dem „P.S. Ich liebe Dich“-Schriftzug darüber. „Das würde ich kaufen“ hat eine gesagt. Ich verstand. Ich muss selbst entscheiden. Ich stellte mir eine Lesung vor, die ich bald halten muss und schaute mir die Buchcover an, die am besten das treffen würden, was ich da vorlese werde. Es ist faszinierend. Mein Graphiker Andreas kennt das Buch nur von meinen Erzählungen, aber jedes Cover würde passen. Ich guckte mir die Fotos wieder und wieder an, dann bekam ich eine SMS von meinem Freund Sven, der gerade nach Hause fuhr.
 
„Der Sound der Provence“ schrieb er.
 
Das ist es! Das ist die Idee. So heißt mein Buch. Ich schreibe es direkt an Andreas. Es ist Nacht. Ich will jetzt mit niemandem mehr über den Titel diskutieren. Ich bin Self-Publisher. Ich weiß, was ich tue. Wenige Stunden später habe ich das fertige Buchcover.
 
Und jetzt habe ich mich lange mit der Epubli Seite beschäftigt. Für ein E-Book brauche ich für die Erstellung ein Programm, um mein PDF in ein angemessenes Format umzuwandeln. Es gibt Hilfeseiten und Videoerklärungen. Das ist nötig, denn die Umwandlung ist nicht ganz einfach. Auf eine der Hilfeseiten weist Epubli darauf hin, dass HTML-Kenntnisse von Vorteil sind. Habe ich nicht, interessiert mich nicht. Epubli bietet an, den Service für 79,95 Euro zu übernehmen. Das ist mir zu teuer, also quäle ich mich durch und lade das Programm herunter. Meine fertige Datei schicke ich an Epubli, mit der Frage, ob das so funktioniert. Ich bekomme eine schnelle Antwort. Man hat die letzten nötigen Änderungen für mich erledigt. Das ist nett.
 
Jetzt merke ich, dass ich für das Taschenbuch und das E-Book zwei unterschiedliche ISBN-Nummern brauchen. Zu spät, Epubli hat das Buch schon konvertiert. Ich schicke wieder eine Mail und veröffentliche erst einmal das Taschenbuch. Pro Stück kostet es mich 13,10 Euro, wenn ich es in den Handel bringe. Den Verkaufspreis setze ich auf 13,90 Euro. Pro Buch verdiene ich jetzt 80 Cent, so viel wie bei einem ganz normalen Verlag. Für mich persönlich darf ein Taschenbuch nicht viel teurer sein. Ich müsste schon ziemlich viel verkaufen, damit es sich lohnt. Und doch habe ich ein Erfolgserlebnis. Das Buch ist jetzt als Taschenbuch bei Epubli erhältlich. In einigen Tagen soll man es auch im Buchhandel bestellen können, dann auch bei Amazon & Co. Mal sehen, wann ich das E-Book herausbringen kann.
 
Aber immerhin, hier ist es: