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Selbstversuch: Mein Roman im Selbstverlag. Teil 11

Ich mag ja eigentlich keine Phrasen wie, „man lernt nie aus“, aber bei meiner abenteuerlichen Reise als Self-Publisher stimmt es einfach. Da ich ständig Kontakt zu meinen Lesern habe, bekomme ich sicher mehr als andere Autoren mit. In diesen Tagen habe ich es geschafft meine Erstauflage zu verkaufen. Viele Gratulationen habe ich von meinen Lesern bekommen und mutig eine Neuauflage in Auftrag gegeben. Das hat viel Mühe gekostet, denn ich habe dafür die Schrift noch einmal vergrößert und im gesamten Buch die Absätze, die teilweise im Druck unlogisch waren, verbessert. Ich kann jetzt mit Stolz sagen, das Buch sieh gut aus. Das zumindest hat Epubli mir erzählt, als ich zur Sicherheit kurz vor dem Druck noch einmal jemanden aus der 14 Cent Hotline drauf schauen ließ. Ein beruhigendes Gefühl, denn ich habe für meine Lesereise 100 Bücher für den Eigengebrauch bestellt. Man weiß ja nie, man muss ja positiv denken. Und außerdem hat Epubli gestern Geburtstag gefeiert und es gab 50% Rabatt auf Eigenbestellungen. Das war eine Chance, zumindest die Kosten teilweise wieder reinzubekommen. Vorausgesetzt, ich verkaufe die Bücher nach und nach. Es war aber ein guter Anlass sich einmal genau mit den Kosten, vor allem für die Leser zu beschäftigen, und dabei bin ich zu einem erstaunlichen Schluss gekommen. 
Das E-Book hat immer den gleichen Preis, denn es sind ja einfach nur Daten und da das Buch kein Tolstoi ist, dürften die 1,2 MB auf der Festplatte von Epubli nicht so ins Gewicht fallen. Bei dem Taschenbuch ist das aber etwas ganz anderes. Als Autor bekomme ich bei Epubli zwar mehr vom Kuchen ab, der Leser hat aber einen Nachteil. Wer nämlich mein Buch beim Verlag Epubli bestellt, muss 4,95 Versandkosten tragen. Wenn ich bedenke, dass eine Büchersendung normalerweise nur die Hälfte vom Porto kostet, kann ich mir schnell ausrechnen, wie hoch der Gewinn bei jedem Versand für den Verlag ist. Mein Buch kostet 13,99, plus der 4,95 sind es plötzlich 18,94. Dafür bekomme ich schon ein schön gemachtes Hardcover. Die meisten aber kaufen ihre Bücher über Amazon. Amazon hat aber inzwischen selbst einen Verlag gegründet. Um ihren E-Reader Kindle zu verkaufen, bieten sie Autoren absurd hohe Gewinnmagen an. Epubli darf als Verlag aber keine Bücher zu Verlagskonditionen anbieten, also verkaufen sie die Bücher über den Marketplace. Für den Kunden bedeutet das 3 Euro Versandkosten. Der versandfreie Buchkauf bei Amazon ist hier ausgehebelt. Das Buch kostet 16,99. Ganz schön teuer - finde ich. 3 Euro mehr, von denen ich als Autor nichts habe. Und zum Schluß ist der Buchhandel dran, der hat nämlich die Nase vorn.
Der Buchhändler bekommt 30% Rabatt von Epubli und bei ihm fallen auch die Versandkosten, zumindest in dieser Höhe weg. Das Buch kostet also im Buchladen 13,99 und macht trotzdem Gewinn. Als ein Mensch, der den Geruch von Büchern mag, der gerne im Buchladen stöbert, und sich Tipps vom Buchhändler seines Vertrauens geben lässt, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Endlich ist der Buchhandel mal wieder der Gewinner.

Hier gibt es das Buch "Der Sound der Provence" als Buch und als E-Book.