Eventi Letterari Monte Verità 2018: Die Utopie von der Natur
Wie kaum ein anderer Ort wurde der Monte Verità vor über hundert Jahren zum Sehnsuchtsort für Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle. Sie experimentierten mit neuen Lebensentwürfen, proklamierten die Verwerfung bürgerlicher Normen und traten für Naturverbundenheit, Nacktheit und Vegetarismus ein. Das Festival Eventi Letterari Monte Verità, das auf diesem Resonanzboden jedes Jahr von neuem Aspekte der Utopie beleuchtet, widmet sich in seiner nächsten Ausgabe vom 22. bis 25. März 2018 dem Thema „Die Utopie von der Natur“ und lädt hierzu renommierte Schriftsteller, Wissenschaftler und Forscher nach Ascona ein.
„Heute steht die Natur im Mittelpunkt zahlreicher Diskurse“, so Joachim Sartorius, künstlerischer Leiter des Festivals. „Natur als bedrohte Umwelt, Natur als Zerstörerin, Natur als Zufluchtsort. Aber ist Natur nicht überhaupt Utopie? Was bedeutet Natur als Natur?“ Für Bewegungen wie die ‚Flower Power‘ der Hippies, die Grünen, aber auch die Anhänger der Reformideen vor über hundert Jahren auf dem Monte Verità war Natur stets auch Ort von Verheißungen, von unverfälschtem Leben. In dieser Verherrlichung von Natur und Wildnis verbirgt sich bis heute Kritik am Fortschritt und an unserer Zivilisation.
Eröffnet wird das sechste Festival Eventi Letterari Monte Verità mit einer Rede des italienischen Schriftsteller Erri de Luca der in den 1970er Jahren einer der führenden Köpfe der außerparlamentarischen Bewegung war und heute mit mehr als 30 Romanen, Essays und Übersetzungen zu den meistgelesenen und -diskutierten Autoren Italiens zählt. Auch international wurden seine Bücher zu Bestsellern. 2010 erhielt Erri De Luca den Petrarca-Preis und 2013 den Prix Européen de Littérature.
Die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer des sechsten Festivals Eventi Letterari Monte Verità sowie das detaillierte Programm werden am 20. Januar bekanntgegeben. Nähere Informationen finden Sie auf der Website des Festivals.