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lit:potsdam holt international renommierte Autorinnen und Autoren nach Potsdam

Bei einer Bootsfahrt durch die Wasserstraßen Potsdams stellten die Veranstalter und Organisatoren, begleitet durch den SchriftstellerJohn von Düffel, die Höhepunkte des kommenden Festivals vor. Für drei Tage, vom 22. bis zum 24. August, holt das Festival rund 20 international renommierte Autorinnen und Autoren nach Potsdam und bietet literarische Erlebnisse in Potsdams Gärten, in der Stadt und am See. „Was als eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern begann, wurde zum eingetragenen Verein, dessen Anliegen es ist, Potsdam alljährlich ein literarisches Fest zu bereiten. Lit:potsdam 2013 war das Debüt, mit lit:potsdam 2014 beginnt die Tradition“, sagte Richard Gaul, Vorstandsmitglied des lit.pots e.V. zur Eröffnung des Pressegesprächs.

Karin Graf, die mit ihrer Kultur- und Konzeptagentur Graf & Frey lit:potsdam organisiert und das Programm entworfen hat, stellte darauf die Besonderheiten des Festivals vor: Erstmals lädt lit:potsdam einen Writer in Residence ein. Hans Magnus Enzensberger kommt nach Potsdam und wird das Festival eröffnen. In der von Peter Joseph Lenné gestalteten Parkanlage der klassizistischen Villa Jacobs liest Enzensberger aus seinem Buch „Herrn Zetts Betrachtungen“ und diskutiert mit Denis Scheck. Am Tag darauf kommt Hans Magnus Enzensberger in die Stadt: Im Palais Lichtenau stellt er gemeinsam mit Udo Samel seinen „Lebensautor“ Denis Diderot vor, den französischen Philosophen, Aufklärer und Intellektuellen, dessen Werk ihn seit über 30 Jahren begleitet.

Politische Aufklärung ist auch ein Kernthema von Juli Zeh. In ihrem neuen, im September 2014 erscheinenden Buch „Nachts sind das Tiere“ durchleuchtet sie die Folgen der NSA-Affären. Im Angesicht verworrener digitaler Machtstrukturen setzt sie sich radikal für den Erhalt demokratischer Werte und für die Freiheit des Wortes ein. Juli Zeh liest und spricht dazu am 23. August in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam.

Von Gefahren in den Abgründen der eigenen Psyche handelt die Thrillernacht, die den zweiten Festivaltag beschließt: ein Gipfeltreffen der beiden BestsellerautorenSascha Arango und Sebastian Fitzek in der Waschhaus Arena. Fitzek ist nicht nur einer der bekanntesten Thriller-Autoren Deutschlands, seine Bücher wurden mittlerweile in 24 Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen. Auch Sascha Arango ist als Filmautor berühmt. Der mehrfache Grimme-Preisträger hat u.a. für den „Tatort“ Drehbücher geschrieben. In Potsdam lesen und diskutieren die beiden Fachmänner für Spannungsliteratur über „Gewissensdämonen“.

Den dritten Festivaltag eröffnet eine Matinee mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und der in New York lebenden dänischen Autorin Janne Teller in der Schinkelhalle. Lassen sich in der Literatur Denkmuster finden, die auch für den Umgang mit den großen außenpolitischen Krisen unserer Zeit von Bedeutung sind? Was kann Politik über den Umgang mit Konflikten, mit fremden und eigenen Identitäten aus literarischen Werken lernen? Auf diese Fragen werden der Bundesaußenminister und die Autorin, eine ehemalige Konfliktberaterin der EU und der UNO, Antworten geben.

Über persönliche Lebensstrategien, individuelle Neuanfänge und den subjektiven Umgang mit Ungewissheiten werden Marion Brasch, Jens Sparschuh und John von Düffel am 24. August in der Waschhaus Arena lesen und diskutieren. Die Protagonisten der Bücher aller drei wagen sich vor ins Ungewisse: ob sie unter die (Wasser-) Oberfläche abtauchen, in die Vergangenheit und eigene Kindheit reisen oder sich auf ungewisse Fahrt in Richtung Meer begeben, sie alle lassen sich ein auf die Erprobung neuer Lebensentwürfe.

Einen großen Zusammenbruch von Gewissheiten in politischer, wirtschaftlicher wie kultureller Hinsicht löste der Erste Weltkrieg aus. Zum Abschluss des Festivals liest der preisgekrönte Zeithistoriker Jörn Leonhard im Brandenburgischen Literaturbüro aus seinem Buch „Die Büchse der Pandora“. Begleitend dazu werden die Anfänge des Ersten Weltkriegs musikalisch erzählt: Marina Frenk und Anastasia Gubareva vom Maxim Gorki Theater singen patriotische Lieder („Hätte klappen können“, Regie: Ruud Gielens). Und auch Zeitzeugen kommen zu Wort: über Videos, die Jörg Thadeusz und Kristin Krüger im Auftrag von Radioeins (rbb) gedreht haben. In bewegenden Berichten erzählen darin drei Über-Hundertjährige von ihren Kindheitserinnerungen an den August 1914.

Nähere Infos, auch zu den weiteren Programmpunkten wie dem Büchermarkt, dem Kinder- und Jugendprogramm lit:pots for kids sowie den Floß- und Bootslesungen, finden sich auf der Website unter www.litpotsdam.de.

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