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Mit Verlosung: Kinostart von die Lebenden reparieren am 7. Dezember

Der Roman „Die Lebenden reparieren“ von Maylis de Kerangal war ein Weltbestseller. Nun kommt das Buch ins Kino. Lesen Sie hier eine Rezension unserer Kino Expertin Sonja Hartl aus dem aktuellen BÜCHERmagazin: 

Es ist still und dunkel. Ein junger Mann liegt im Bett, schaut seine Freundin an. Sie haben augenscheinlich die Nacht miteinander verbracht. Er verabschiedet sich, macht ein Foto und springt durchs Fenster in den beginnenden Tag. Simon (Gabin Verdet) ist verabredet, trifft sich mit seinen Freunden zum frühmorgendlichen Surfen. Im kalten blauen Wasser warten sie auf Wellen und durchfahren sie auf ihren Surfbrettern. Die Bilder des Meeres umspülen den Zuschauer mit der Ruhe, mit der Tiefe, mit dem Sog des Wassers. Regisseurin Katell Quillévérés fasst hier in dem Anfang ihres Films „Die Lebenden reparieren“ das Gefühl, lebendig zu sein und Unmittelbarkeit zu spüren, in Bilder. Ohnehin ist es die große Stärke dieses Films, mit seinen Bildern sehr viel zu erzählen und einzufangen, was man sonst allzu leicht übersehen könnte. Es geht um die Gefühle, um Empfindungen, um das Leben und den Tod. Denn auf der Rückfahrt vom Strand geschieht ein folgenschwerer Unfall. Simon ist hirntot, seine Organe werden zur Spende freigegeben. Und nun teilt sich die Geschichte in verschiedene Stränge und Momentaufnahmen, die zusammengehalten werden von dieser Organspende. Ohne Pathos, ohne Dramatik bekommt man Einblicke in das Leben von Simons Arzt, der sich gerade von seiner Frau getrennt hat, von der Krankenschwester, die einen neuen Freund hat, von einem jungen Krankenhausmitarbeiter, der sich für Vögel begeistert, in die Trauer von Simons Eltern. Und in die Angst einer der Organempfängerinnen, die ein neues Herz braucht und sich mit ihrem Tod schon fast abgefunden hat. „Die Lebenden reparieren“ ist ein episodischer Film, in dem die Gesamtheit sehr viel mehr ist als die einzelnen Teile. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Maylis de Kerangal vermag es Katell Quillévérés in einer faszinierenden Bildsprache, auf die kleinen und großen Dinge zu schauen, die oftmals von Ereignissen ausgelöst werden, auf die Gesten und Blicke, die eine ganze Lebensgeschichte erzählen können, beiläufig, aber akzentuiert. Dabei kann sie sich auf einen bis in die Nebenrollen exzellent besetzen Cast verlassen – und auf die Musik von Alexandre Desplat, die genau an den richtigen Stellen sehr dosiert eingesetzt ist. Ein wahrlich bewegender Film.
 
Und hier geht es zum aktuellen Trailer. 
Zum Kinostart am 7. Dezember verlosen wir zwei Fanpakete bestehend aus dem im Suhrkamp Verlag erschienenen Roman und zwei Kinokarten. Wer gewinnen möchte kann bis zum 9. Dezember hier mitmachen. Viel Glück! 
 
 

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