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Helmut Krausser

Alles ist gut

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: Berlin Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

Natürlich ist gar nichts gut in diesem Roman, in dem Menschen sterben, weil sie Musik gehört haben, und in dem ein melancholischer Komponist mit zweifelhaften Mitteln an seiner Unsterblichkeit arbeitet. Helmut Krausser, der vor über 20 Jahren mit seinem historischen Monumentalroman "Melodien" den Versuch unternahm, der Magie der Musik auf die Schliche zu kommen, kann von diesem Thema nicht lassen. "Alles ist gut" ist eine Art spätes Sequel zu "Melodien" und fügt dem mittelalterlichen bzw. Renaissance-Setting eine neuzeitliche Episode hinzu. Der mäßig erfolgreiche Komponist Marius Brandt kommt durch Zufall in den Besitz einiger alter Notenblätter, auf denen nichtssagende Melodien stehen. Mithilfe einer ausgeklügelten Formel erkennt Brandt, dass die Noten in Wahrheit ein Code sind und andere, weitaus mächtigere Melodien bergen, von denen gleich die erste ihn physisch so angreift, dass seine Freundin beinahe den Notarzt ruft. In diese Rahmenhandlung eingehängt sind zahlreiche Nebenschauplätze in Gegenwart und Vergangenheit, mit denen der Weg der Melodien durch die Jahrhunderte nachgezeichnet wird. Das ist oft radikal selbstbezüglich, meist vergnüglich, natürlich sehr intelligent gemacht und, wie oft bei Krausser, in so mancher Hinsicht offensiv unfertig.

(kgr)

Kurzbeschreibung

»Die Welt braucht neue gute Opern!« Marius Brandt versucht im Musikbetrieb Fuß zu fassen, doch kein Intendant eines Opernhauses zeigt Interesse an seinen neotonalen Werken, die der Gattung neue gesellschaftliche Relevanz verleihen sollen. Zunehmend frustriert, von Mordphantasien geplagt, gerät Brandt an jahrhundertealte, verschlüsselte Musikaufzeichnungen, die er nach und nach enträtselt. Teile davon baut er in eine Auftragskomposition ein, die er »Alles ist gut« nennt. Bei der Uraufführung kommt es zu rätselhaften Schwächeanfällen im Publikum. Einer der Zuhörer stirbt sogar. Er bleibt nicht der einzige Tote. Doch niemand kommt auf den Gedanken, Brandts Musik könnte dafür verantwortlich sein. Der Komponist selbst begreift zwar, dass etwas Absonderliches in seine Welt gefunden hat, das er für seine Zwecke nutzen möchte, die Konsequenzen aber überblickt er nicht. Er wird zum Spielball dubioser Figuren, deren Absichten im Dunkel liegen. Mit »Alles ist gut« spinnt Helmut Krausser ein Grundmotiv seines Erfolgsromans »Melodien« weiter - zu einem ebenso faszinierenden wie überraschenden Ende.


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