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Nino Haratischwili

Das achte Leben (Für Brilka)

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 34 €

Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt

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Redaktion

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Rezension

Niza hat Georgien hinter sich gelassen und möchte auch nicht dorthin zurück, vielen Dank. Als ihre Mutter sie anruft, geht es wider Erwarten nicht darum "welch eine schlechte Tochter und welch ein gescheiterter Mensch ich war". Nizas Nichte Brilka, zwölf Jahre alt, hochgewachsen, auf Männerrollen spezialisiert, hat sich nach einem Auftritt mit ihrer Tanzgruppe in Amsterdam aus dem Hotel gestohlen und ist in Deutschland gestrandet. Niza soll sie abholen, sofort. Und Niza macht sich auf den Weg, erzählt auf sie zu. Sie holt weit aus. Sie beginnt bei Brilkas Urururgroßvater, einem Chocolatier aus der georgischen Provinz. Dieser Mann ist im Besitz eines Schokoladenrezepts, das höchsten Genuss verschafft und tötet. Er lässt seine Tochter Stasia das Rezept auswendig lernen und verpflichtet sie zu absoluter Geheimhaltung. Überhaupt umarmen sich in diesem Buch Ekstase und Tod, große Freude und großes Unglück. Wir folgen Brilkas Vorfahren nach Tbilisi, Moskau und London bis nach Berlin - durch starke Bilder und eine schöne, leicht abseitige Sprache. Nino Haratischwili malt in dunklen Farben, breiten Strichen - und sobald sie einen weit genug zurücktreten lässt, ist zu erkennen, dass es sich um ein riesiges Gemälde handelt, das dieses ganze wirre, blutige 20. Jahrhundert zeigt.

(ed)

Kurzbeschreibung

Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten, beginnt dieses berauschende Opus über sechs Generationen. Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird, weit weg von seiner Frau. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern Kitty und Kostja in Tbilissi Schutz bei ihrer Schwester Christine, die bekannt ist für ihre atemraubende Schönheit. Doch als der Geheimdienstler Lawrenti Beria auf sie aufmerksam wird, hat das fatale Folgen ... Deutschland, 2005: Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Niza, Stasias hochintelligente Urenkelin, hat mit ihrer Familie gebrochen und ist nach Berlin ausgewandert. Als ihre zwölfjährige Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen nicht mehr nach Tbilissi zurückkehren möchte, spürt Niza sie auf. Ihr wird sie die ganze Geschichte erzählen: von Stasia, die still den Zeiten trotzt, von Christine, die für ihre Schönheit einen hohen Preis zahlt, von Kitty, der alles genommen wird und die doch in London eine Stimme findet, von Kostja, der den Verlockungen der Macht verfällt und die Geschicke seiner Familie lenkt, von Kostjas rebellischer Tochter Elene und ihren Töchtern Daria und Niza und von der Heißen Schokolade nach der Geheimrezeptur des Schokoladenfabrikanten, die für sechs Generationen Rettung und Unglück zugleich bereithält. "Das achte Leben (Für Brilka)" ist ein epochales Werk der auf Deutsch schreibenden, aus Georgien stammenden Autorin Nino Haratischwili. Ein Epos mit klassischer Wucht und großer Welthaltigkeit, ein mitreißender Familienroman, der mit hoher Emotionalität über die Spanne des 20. Jahrhunderts bildhaft und eindringlich, dabei zärtlich und fantasievoll acht außergewöhnliche Schicksale in die georgisch-russischen Kriegs- und Revolutionswirren einbindet.


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