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Hila Blum

Der Besuch

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.99 €

Verlag: Berlin Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

Knapp 400 Seiten vergehen, bis der titelgebende Besuch stattfindet. Allein dessen Ankündigung löst bei Nili einen emotionalen Ausnahmezustand aus. Der Gast wird ein französischer Millionär sein, der zehn Jahre zuvor ihr und ihrem späteren Ehemann Nataniel in Paris aus der Klemme geholfen hatte. Eigentlich war Nats Brieftasche bloß im Theater liegen geblieben, aber der weitere Abend und seine kuriosen Umstände sind immer wieder der Ausgangspunkt für Nilis Unsicherheit und Misstrauen in sich selbst, ihren Ehemann, das ganze Leben als Patchworkfamilie mit der eigenen und einer Tochter aus Nats erster Ehe. Hila Blum hält ihren Erzählfokus immer auf Nahdistanz und lässt das Drumherum in Tiefenschärfe verblassen - mit Ausnahme einer Randgeschichte um verschwundene Jungen, die wohl eine echte Familientragödie darstellen soll. Nilis innere Zerrissenheit kehrt wie ein Sprung in der Schallplatte immer wieder. Warum sind Nili und sie überhaupt zusammen? Diese Frage stellt sie sich - aber nicht ihrem Mann. In den kratzerfreien Stellen bleibt aber auch Platz für das Schöne wie Erleichterung, Humor oder der kurze Griff nach Glück. Nach der letzten Seite ist man geneigt, sich zu fragen, ist eigentlich etwas passiert? Die Antwort lautet ja, aber dadurch hat sich nichts verändert.

(ole)

Kurzbeschreibung

Es ist der Sommer der nicht so fernen Katastrophen. Eine ungewöhnlich hartnäckige Hitze liegt über Jerusalem, ein Wohnhaus stürzt ein, ein Junge verschwindet. Nili und Nataniel haben eine Woche ohne Kinder vor sich, als ein Anruf aus Paris die empfindliche Balance ihres Lebens stört. Duclos, ein französischer Millionär, kommt nach Israel und will sie treffen. Jahre zuvor war er ihnen bei einem unseligen Vorfall in einem Pariser Sternerestaurant zu Hilfe gekommen. Nie haben sie einander eingestanden, was an jenem Abend wirklich geschah. Hila Blums Debüt erzählt nicht nur die Geschichte dieses Paares, Nili und Nataniel, ihrer verborgenen Seiten, Sehnsüchte und nie offenbarten Geheimnisse; es ist ein Roman, der das Porträt einer modernen Familie zeichnet. Blum spürt die Risse in der Fassade auf, Momente der Unsicherheit, die man vielleicht zu schnell kaschiert, Gefühle, die man zu rasch unterdrückt hat. Ein großer Familienroman aus Israel, eine Autorin, deren Stilgefühl und klarer, kluger Blick verblüffen. »Licht und dunkel, bitter und komisch. Ein ergreifender Roman!« Zeruya Shalev Rezensionen und Pressestimmen: ZEIT Magazin »Roman über eine lang vergessene Nacht in Paris« Stuttgarter Nachrichten »Sehr subtil untersucht die Autorin die Ringe der Vergangenheit, die sich in all den Jahren um diese Familie gelegt haben. Bildstark sind Blums Szenen.« emotion »Die intensive Sezierung einer Beziehung: klug, einfühlsam, poetisch - und nahe am Abgrund.« rbb Inforadio "Quergelesen" »Ein sensibles Porträt von einer Patchworkfamilie vor dem Hintergrund der geteilten Stadt Jerusalem.« Missy Magazine »In unchronologischen Vignetten widmet sich Autorin Hila Blum einer Patchwork-Familiengeschichte. Dabei kehrt sie immer wieder zu anfänglich skizzierten Ereignissen zurück, geht ins Detail, ohne je an Tempo und Zusammenhalt zu verlieren. Ein filmreifer Debütroman.« Der Freitag »Das Sprechen über die Familie und ihre Anlagerungen, das soziale Moos aus gescheiterten und gar nicht erst zustande gekommenen Ehen, aus Verwandten und Rivalen und Anschlägen, wäre uferlos, säße es nicht fest in einer Kathedrale, so wie Diamanten über ihren Ringen in Kathedralen eingespannt sein können. Eine Form der Fixierung auf der Basis von Kunst & Handwerk - Hila Blum beherrscht sie. [...]. Das macht den "Besuch" großartig: Nicht gnädig, sondern grausam ist Nilis Perspektive, wenn der Verlobte am Superformat seiner Balz scheitert. Das schildert der Roman ohne fromme Floskeln.« Myself »Sehr gefühlvoll und sprachlich brillant erzählt die israelische Autorin die Geschichte einer Familie, die so heil gar nicht ist.« Mannheimer Morgen »"Der Besuch" ist das fulminante Roman-Debüt der 1969 in Jerusalem geborenen Hila Blum. Die Autorin zeichnet ein sensibles Porträt eines modernen Paares und legt die Risse in der Fassade einer vermeintlich glücklichen Familie frei.« Hamburger Morgenpost »Hila Blum legt mit "Der Besuch" einen großartigen Debütroman vor, der vor Poesie und kluger Beobachtungsgabe strotzt, in leisen aber wortgewaltigen Tönen. [...]. Ein feinsinniger, kluger, sprachgewaltiger Roman. Einfach großartig!«


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