Ein Werbetexter aus Badajoz reicht mit vierzig sein Romandebüt ein und erlebt das "Wunder von Frankfurt": Auf der vergangenen Buchmesse rissen sich alle um Carrasco, sein Roman erscheint jetzt in 13 Sprachen. Der Plot ist simpel: ein Junge auf der Flucht durch einsame, raue Landschaft in Zentralspanien. Ein alter Ziegenhirt beschützt ihn. Die Spannung bleibt bis zur letzten Zeile erhalten, erst am Ende wird klar, was der Junge so sehr fürchtet und wie er seine Gegner bezwingt. Mit präziser, klarer Sprache intensiviert der Autor die Atmosphäre. Ohne genaue Zeit- und Ortsangaben erlangt diese Geschichte über das nackte Überleben eine allegorische Ebene.
(nt)
Sprachgewaltig, sinnlich, intensiv – die literarische Neuentdeckung Spaniens:
Ein Junge flieht. Die Schreie seiner Jäger verfolgen ihn. Tagsüber kauert er in einem staubigen Versteck. Nachts kämpft er sich in der Dunkelheit vor und sucht in vertrockneten Brunnen nach Wasser. Vor ihm liegt nichts als die ausgebrannte Ebene, eine Welt unerbittlicher Hitze und Gesetzlosigkeit. Und es gibt kein Zurück.
Auf seiner Flucht durch die karge, ausgedörrte Landschaft trifft der Junge auf einen alten Ziegenhirten. Inmitten einer von Misstrauen geprägten Welt ohne Moral oder Menschlichkeit entsteht ein ungewöhnliches Band zwischen den beiden. Der Junge, der nichts kennt als Angst vor der Hitze, Angst vor anderen Menschen und dem Tod, lernt gegenseitige Verantwortung und Rücksichtnahme kennen.
Doch als die Verfolger sie einholen, kämpfen er und der alte Mann nicht mehr für Gerechtigkeit, sondern einzig um ihr Überleben.
Eindringlich und mit poetischer Klarheit erzählt Jesús Carrasco einen intensiven und zeitlosen Roman zwischen packender Abenteuergeschichte und literarischer Parabel.