Ein klarer Nachteil der Unsterblichkeit ist, dass man noch da ist, wenn einen die eigenen Fehler einholen. Im dritten Teil der Saga um die Alchimistin ist Aura Institoris 44 Jahre alt. Vor 18 Jahren hat ihr Geliebter, der Hermaphrodit Gillian, sie verlassen, nachdem sie ihm das ewige Leben aufgezwungen hatte. Aus einem Brief ihres entfremdeten Sohnes Gian erfährt sie, dass Gillian in einer Pariser Irrenanstalt festgehalten wird.
Wahnsinnige Irrenärzte, Automatenmenschen, Spiritismus: Der Roman spielt in den Zwanzigern. Wie immer gründen Meyers Erfindungen auf Recherchen. Nur Wortwahl und Humor seiner (im Übrigen faszinierenden) Figuren sind leider eindeutig heutig.
(ed)
Die Alchimistin kehrt zurück:
Prag, die Hauptstadt der Alchimie, ist fest in der Hand von Okkultisten und Scharlatanen, die mit raffinierten Theatertricks und kunstvollen Automaten Reichtümer anhäufen. Doch zwischen Kommerz und Dekadenz schmieden unsterbliche Verschwörer einen tödlichen Plan, um an das Geheimnis der ewigen Jugend zu gelangen. Als die Alchimistin Aura Institoris erfährt, dass ihre große Liebe Gillian entführt wurde und gefangen gehalten wird, macht sie sich auf den Weg in die Goldene Stadt und stößt auf die dunklen Mysterien einer uralten Dynastie.
Als Aura Institoris ihre große Liebe Gillian aus einer Pariser Heilanstalt befreit, gerät sie in ein finsteres Ränkespiel. Die Spur der Verschwörer führt sie nach Prag, jene rätselhafte Stadt mit ihren Traditionen in Alchimie und Mystik. Doch Prag ist in der Hand von Geisterbeschwörern und Betrügern, die mit der Inszenierung magischer Tricks ihr Geld verdienen. Aura stößt auf die mächtige Familie Octavian, deren dekadente Mitglieder finstere Geheimnisse hüten. Zudem verschwinden immer wieder junge Mädchen aus den Gassen der Altstadt, und Aura wird unangenehm an die Verbrechen ihres toten Vaters erinnert. Derweil stößt Gillian in Venedig auf die Spuren eines alten Feindes. Über Wien gelangt auch er nach Prag, wo Aura in den Bann der schönen Sophia Luminique geraten ist. Es geht um nichts Geringeres als das Geheimnis der ewigen Jugend. Sie ist der Preis für Gillians Leben, und Aura würde alles tun, um ihn zu retten – und sich mit ihrem entfremdeten Sohn Gian zu versöhnen.
"Wie ein Puppenspieler zieht Meyer an den Fäden seiner Personen, offenbart uns immer wieder Hinweise, Schnipsel nur, die das Interesse wachhalten, die die Leser miträtseln lassen, was hinter den Vorkommnissen steckt. (...) Stilistisch gewohnt versiert erwarten Drama und große Gefühle den Leser, Geheimnisse und emotionale Abgründe, die ihn das Buch kaum aus der Hand legen lassen – ein echter Kai Meyer eben."
phantastik-couch.de (30.03.2012)