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Mario Vargas Llosa

Ein diskreter Held

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.95 €

Verlag: Suhrkamp

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Redaktion

Leser

Rezension

Der 77-jährige Autor hat in Interviews verlauten lassen, er hoffe, dieser aktuelle Roman sei so etwas wie die Krönung seines Schaffens. Sicher ist, dass Vargas Llosas Literatur sowohl stilistisch fein ausgearbeitet als auch inhaltlich durchdacht ist und stets eine klare Botschaft transportiert. In "Ein diskreter Held"  geht es darum, unkorrumpierbar zu sein, was zwei parallel verlaufende Männerschicksale im zeitgenössischen Peru illustrieren: Der Kleinunternehmer Felícito Yanaqué wird auf Schutzgeld erpresst und gewaltsam bedroht, bleibt aber standhaft. Der erfolgreiche Geschäftsmann Ismael Carrera lässt sich von der schamlosen Erbschleicherei seiner Söhne nicht aus der Ruhe bringen. Mit rund achtzig setzt er sich mit einer viel jüngeren Geliebten ab und lässt die Jungen alt aussehen. Das diskrete Heldentum der beiden Hauptfiguren hält einer materialistischen, skrupellosen Gesellschaft den Spiegel vor, allerdings ohne politische Analyse. Aus dem narrativen Universum Vargas Llosas begegnen einem hier wieder alte Bekannte, wie etwa Sergeant Lituma, Don Rigoberto und Lucrecia. Deftige erotische Anspielungen sowie ein Augenzwinkern bis zum Schluss heitern die teils melodramatische Handlung auf. Zwischen den Zeilen stehen klare Statements über kulturelle Werte, Moral und Prinzipien, die mit den Thesen aus Vargas Llosas Essay "Alles Boulevard" übereinstimmen.

(nt)

Kurzbeschreibung

Eine ungezügelte Liebes- und Lebensgeschichte: Felícito denkt überhaupt nicht daran, auf die Schutzgeldforderungen einzugehen. Vielmehr beherzigt er den Rat seines Vaters – »Lass dich niemals von irgendwem rumschubsen, mein Sohn!« – und bietet der peruanischen Mafia offen die Stirn. Doch als man seinen Laden niederbrennt und ihm das Einzige zu nehmen droht, woran er wirklich hängt, stellt sich Ratlosigkeit ein. Ismael, ein erfolgreicher Geschäftsmann auf dem Sprung in den Ruhestand, vermählt sich im Liebestaumel mit seiner bildhübschen Haushälterin Armida. Damit jedoch bringt er seine unberechenbaren Söhne um ihr Erbe und gegen sich auf. – Zwei Männer alten Schlages, die mit den besten Absichten handeln und deren diskretes Heldentum ganz ungeahnte Folgen zeitigt … Wohlmeinende Väter und enttäuschte Söhne, familiäre Zerwürfnisse, die überraschenden Fallstricke erotischer Hingabe – Ein diskreter Held ist eine humorvolle, vor Erzähllust sprühende Geschichte über die allzu vertrauten Wirrungen des Lebens. Pressestimmen: »Wie nur wenige schafft es Vargas Llosa, ein Höchstmaß an emotionaler Intensität in einen Roman zu packen.« Neue Zürcher Zeitung »Cool,ja meisterhaft, gelingen dem Nobelpreisträger treppenförmige Dialoge, teils zweistufig, teils dreistufig« Ralph Hammerthaler, Süddeutsche Zeitung »Mario Vargas Llosa erweist sich erneut als der souveräne, ja elegante Erzähler, der seine Leser mit unwiderstehlichem Sog in seinen Text zu ziehen vermag. ... Wer ein Beispiel für ein geradezu perfektes Erzählen sucht, könnte zu diesem Buch greifen.« Gregor Ziolkowski, Deutschlandradio Kultur »Vargas Llosa erzählt ... mit Humor, Spannung und Tempo - er ist und bleibt einer der großen südamerikanischen Meister, auf dessen nächstes Buch man immer voller Vorfreude warten kann.« Margarete von Schwarzkopf, NDR 1 »Vargas Llosa setzt dem Widerstand gegen Korruption und Unmoral ein Denkmal. Er tut dies derart beschwingt, als hätte er eine erhebliche Freude daran, den Triumph des kleinen Mannes gegen die scheinbare Übermacht des Bösen in Szene zu setzen.« Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger »Vargas Llosa hat ein plastisches, sehr unterhaltsames Sittengemälde seiner Heimat geschaffen.« Jeannette Villachica, Wiener Zeitung »Ein diskreter Held - wahnsinnig packend, weil es Emotionen aufgreift, die jeder kennt.« freundin 21/2013 »Vargas Llosa treibt die Handlung im Wechsel der Schauplätze voran, porträtiert auch Nebenfiguren sehr anschaulich... und überrascht vor allem durch die Gestaltung der Dialoge... Wie die Zähne eines Zahnrads greifen die Sätze ineinander.« Karin Grossmann, Sächsische Zeitung


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