Flammenwerfer

"Wer die Liebe einfach haben will, will eigentlich gar keine Liebe", glaubt die junge Erzählerin und Protagonistin in Rachel Kushners mitreißendem Roman "Flammenwerfer". Nachdem sie die Kunsthochschule in Nevada abgeschlossen hat, geht Reno - so ihr Spitzname, ihren Namen erfahren wir nicht - nach New York. Dort lernt sie Einsamkeit, exzentrische Künstler und vor allem Sandro Valera und seinen Freund Ronnie Fontaine kennen. Sie beginnt eine Beziehung mit Sandro und gerät durch den Sprössling einer italienischen Motorraddynastie in die New Yorker Kunstszene und die italienischen Klassenkämpfe der 1970er-Jahre. Kushners Roman ist gleichermaßen realistisch und künstlerisch, sie reiht Anekdoten, Geschichten und Monologe aneinander, die so stattgefunden haben könnten oder einfach nur der Kreativität dieser talentierten Autorin entspringen. Leider nimmt die wenig überzeugende Liebesgeschichte zu viel Raum ein, auch ist das letzte Viertel des Romans zu lang geraten. Doch Rachel Kushner setzt der Naivität ihrer Protagonistin oft eine sarkastische Ebene entgegen und nutzt die Kraft der Fiktion für einen lebendigen, authentischen Entwurf von New York und Italien in den 1970er-Jahren, in dem hinreißende Beschreibungen der Wüste und der Straßenkämpfe in Rom vorkommen.

(sh)

Die literarische Sensation aus den USA! Dieses Buch ist ein erzählerisches Naturereignis - ein Roman über eine schnelle junge Frau auf einem Motorrad, ihre Liebschaften im New Yorker Kunst-Underground der späten Siebziger und ihre politischen Verwicklungen im Italien der Roten Brigaden. 1975: Die Hobby-Motorradrennfahrerin Reno (so ihr Spitzname, nach ihrem Geburtsort) kommt nach einem Rekordversuch auf den großen Salzseen nach Manhattan, um in die kreativ explodierende Künstlerszene SoHos einzutauchen. In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Leben und Kunst verschwimmen, trifft sie auf eine Schar von Träumern, Revoluzzern und Phantasten: Unter ihnen auch Sandro Valera, erfolgreicher Konzeptkünstler und exzentrischer Erbe einer italienischen Reifen- und Motorrad-Dynastie, in den sie sich verliebt. Aber bei einem Besuch bei seiner Familie in deren Sommerresidenz am Comer See gerät sie in den Strudel einer echten Revolte, die sich in Streiks, Straßenkämpfen, Entführung und Mord Bahn bricht ... Als dieser Roman 2013 in New York erschien, löste er ein unbeschreibliches Echo unter Rezensenten und Autoren aus. Von Jonathan Franzen über Joshua Ferris zu Colum McCann - unterschiedlicher könnten die Romanciers nicht sein, einheitlicher nicht die Ansicht, dass "Flammenwerfer" im Sturm über alle vorgefassten Meinungen, was heute einen guten Roman auszumachen habe, hinwegfegt und all seine Leser mitreißt und begeistert.