Jump to Navigation

Norbert Leithold

Herrliche Zeiten

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.99 €

Verlag: DVA

Leser-Rezension0

Redaktion

Leser

Rezension

Für Elisabeth Kypscholl sind es 1939 "herrliche Zeiten", als sie mit ihrem Ehemann und den erwachsenen Kindern Otto und Anna ihren Geburtstag in ihrer Berliner Villa feiert. Die Nationalsozialisten erleichtern ihrem Mann, dem Fabrikanten von Rasiergeräten, den zusätzlichen Kauf einer Weberei. Uniformen werden in Zukunft sehr gefragt sein. Ihre Tochter Anna ist als Medizinerin von der Rassenforschung fasziniert und verspricht eine erfolgreiche Ärztin zu werden. Nur Otto, der am liebsten Kunst studiert hätte, fühlt sich in der Wehrmacht nicht wohl. Was der Krieg aus dieser Familie macht, wie Anna auf ihren Förderer Heydrich trifft und Otto, nun Mitglied der Waffen-SS, sein Geld als Kunstschmuggler verdient, das erzählt Norbert Leithold, geb. 1957 in Schwerin, in einer temporeichen Schnitt-Technik. Er schreckt nicht davor zurück, mitten im Satz zu springen, die Perspektive und den Handlungsort zu wechseln und den Leser atemlos stockend folgen zu lassen. Auch die Anfänge der DDR, die Entwicklung in der aufkeimenden Bundesrepublik, die Studenten-Unruhen um Rudi Dutschke finden Platz in diesem herausragenden Roman, der eine Menge historischer Fakten mosaikartig zusammensetzt.

(has)

Kurzbeschreibung

Die dramatische Geschichte einer Berliner Unternehmerfamilie in den Wirren des 20. Jahrhunderts: Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs: Der Berliner Fabrikant Hermann Kypscholl wähnt sich auf der Seite der Gewinner, seiner Familie fehlt es an nichts, und bei Feiern mit illustren Gästen in der Wannsee-Villa fließt Sekt in Strömen. Tochter Anna steht vor einer Karriere als Rassenforscherin; Sohn Otto, der eigentlich Maler werden will, wird von seinem Vater in die Wehrmacht gezwungen und »sichert« in Europa Kunstwerke für Nazigrößen. Doch nach 1945 ist nichts mehr, wie es war: Anna wird vermisst, Otto sitzt im Kriegsverbrechergefängnis, und die Teilung Deutschlands schlägt eine Schneise in die Familie. erst in den 1960er Jahren finden Annas Tochter und Ottos Sohn zusammen, aber beide leiden unter den Wunden, die der Krieg gerissen hat. Herrliche Zeiten ist ein monumentaler Roman über Anpassung, Widerstand und Deformierungen an Leib und Seele. In epischer Sprache und mit psychologischer Tiefenschärfe zeichnet Norbert Leithold Aufstieg und Fall einer großbürgerlichen Familie über drei Generationen hinweg und entwirft ein lebendiges Panorama vom »Dritten Reich« bis in die 1968er in West und Ost. Pressezitate: »... diese wilde Szenenfolge endet in einem derart furiosen Trommelwirbel, dass man sich gewünscht hätte, es stünde als letzter Satz ‹Wird fortgesetzt.›« FAZ Frankfurter Allgemeine (15.05.2014) »Der Roman ist ein komplexes, kantenreiches, hochkarätiges Prisma, in dessen Facetten sich drei Jahrzehnte deutscher Geschichte brechen.« Sächsische Zeitung (01.03.2014) »... es sind Übertreibungen, die den filmischen Erzähltechniken eines Quentin Tarantino ähneln, denen im Zusammenhang mit den nationalsozialistischen Verbrechen kein Abenteuer skurril genug erscheint.« Frankfurter Rundschau, Harry Nutt (25.03.2014) »Man liest diesen Roman atemlos. Der Autor schafft streckenweise eine quälende Nähe zwischen Lesern und Tätern - und Täter sind in seinem Roman fast alle.« Basler Zeitung (26.02.2014) »... satirisch, schonungslos, direkt ... in seinen drastischsten Passagen mit Jonathan Littells ›Die Wohlgesinnten‹ vergleichbar ... stimmt im Kern, literarisch wie inhaltlich.« Die Rheinpfalz (08.03.2014) »Fürwahr ein fulminantes Szenarium!« Neues Deutschland - Beilage zur Leipziger Buchmesse, 12.03.2014 »Epochaler Familienroman und eindrückliches Zeitporträt.« HÖRZU (10.03.2014) »Von der ersten bis zur letzten Seite zieht das Buch den Leser in seinen Bann.« Kölner Illustrierte, 04/14 »Die parallel erzählten Geschichten sind oft gelungene Momentaufnahmen, nicht zuletzt aus der Zeit der deutsch-deutschen Teilung.« Mittelbayerische Zeitung, 10.04.2014 »Ein spannendes Kapitel deutscher Geschichte mit eigenwilligen Charakteren, die ihren Platz im Leben suchen.« Bücher Magazin, 07/14 »Ein opulentes Geschichtskaleidoskop, das wie mit einer Kamera detailreiche Bilder und Szenen […] einfängt ...« Lesart, 2/14 »... ein fesselnder und vor allem ein wuchtiger Roman ... Nicht leicht zu verdauen, aber gerade deshalb sehr lesenswert.« WDR 4, Panorama (10.04.2014)


Jetzt direkt kaufen bei:

amazon

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko