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Ulrike Draesner

Mein Hiddensee

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 18 €

Verlag: mare

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Redaktion

Leser

Rezension

"Die Feldlerchen schreien, lassen sich fallen, die dünne Haut der Welt bekommt einen Riss - hinter ihm steht ein großes elektrisches Strahlen." Dieser erste Satz. Diese Weite, Schönheit und Präzision sind kennzeichnend für das ganze Buch. Ulrike Draesner verbringt jeden Sommer ein paar Tage auf Hiddensee (der Fluchtinsel, die letztes Jahr als Heimat von Lutz Seilers "Kruso" legendär geworden ist) - zu ihrem eigenen Erstaunen, denn ihr Leben ist anders. "Umzüge über Umzüge, keine Arbeitsstelle, kein festes Einkommen. Das Einzige, was sich nicht verändert, ist, dass sich alles ständig verändert." Gemeinsam mit ihrem Kind und dem Hund erläuft und erzählt sie sich die Insel. Den Wind, die Brandung, die Pflanzen: "kaum kniehoher Ginster, dem Wind angepasste, niedrige Glockenblumen, silbergoldene Disteln wie Blätter in voller Rüstung." Auch das Kind fordert: "Erzähl mir eine Entführungsgeschichte, […] erzähl mir, wie der Hund nicht schwimmen lernte, erzähl mir was Doofes." Einen Plot, eine Richtung hat dieses Buch nicht, es atmet ein und aus, wie das Meer. "Mein Hiddensee" ist kein Reiseführer, kein Abriss über Insel- oder Erdgeschichte, keine Autobiografie. Eher ein langes Gedicht, eine Feier der Bewegungen und der Worte, keines von ihnen überflüssig oder an der falschen Stelle.

(ed)

Kurzbeschreibung

Von Kindheit an liebt Ulrike Draesner das Meer – doch da sie in Süddeutschland aufwächst, liegt zwischen ihr und ihrem Sehnsuchtsort eine quälende Autofahrt über die Alpen, sprich: stundenlange Reiseübelkeit. Die Erlösung bringt der Umzug nach Berlin, die Ostsee ist nur noch einen Katzensprung entfernt und über flaches Land erreichbar. Von nun an zieht es die Schriftstellerin fast jeden Sommer auf die Insel Hiddensee, die kleine, aber nicht minder charmante Schwester Rügens: Zusammen mit Kind und Hund durchstreift sie die Insellandschaft, wirft einen so genauen wie poetischen Blick auf Flora und Fauna, auf Licht, Wind und Wetter und erzählt Erhellendes aus der Inselhistorie: von Seefahrern und Geistern, der einstigen Kultstätte Swantiland, den ersten Mönchen, dem Haus der Dänin Asta Nielsen, Stummfilmstar und frühes Sexsymbol, sowie dem mit ihr befreundeten Joachim Ringelnatz, von Thomas Mann und Albert Einstein – und nicht zuletzt aus den Jahren vor und nach dem Mauerfall. Vor allem aber begegnet die Schriftstellerin auf der Insel sich selbst und damit vielen Fragen: Was macht dieser besondere, gleichsam entrückte Ort mit ihr, mit ihrem Zeitempfinden, ihrem Verhältnis zur Sprache und zur Natur, aber auch zu den Menschen in ihrem Leben? Was wurde aus der Jahre währenden Liebesbeziehung, deren Höhe- und Tiefpunkte auf ganz eigene Art mit Hiddensee verknüpft sind? Was bedeutet es, Mutter zu sein? Was ist Glück? Und lässt es sich hier auf der Insel finden? So nachdenklich wie scharfsichtig, zuweilen mit hintersinnigem Witz, immer mit genauso viel Geist wie Herz schreibt Ulrike Draesner über ihr ganz persönliches Hiddensee.


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