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Tanja Kinkel

Schlaf der Vernunft

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Droemer

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Redaktion

Leser

Rezension

Wahrscheinlich gibt es keine historische Epoche, mit der sich Tanja Kinkel nicht beschäftigen würde. Nun knöpft sie sich die Rote Armee Fraktion vor, gerade weil fast alles zu dem Thema gesagt scheint - gleichwohl viele RAF-Anschläge nicht restlos aufgeklärt sind. Diese Ausgangslage ist ideal für einen Kinkel-Roman, der die Dokumente der Zeitgeschichte aufsaugt, um sie dann in Form von Dialogen oder inneren Monologen wiederzugeben. In "Schlaf der Vernunft" lernen wir mit Angelika Limacher die Tochter einer RAF-Terroristin kennen, die nach langer Haftzeit entlassen wird. Nach Jahren des Schweigens soll die Vergangenheitsbewältigung beginnen. Im Rahmen dieses Konflikts werden nun die unterschiedlichsten Positionen, die es jemals zur RAF gegeben hat, durchgespielt. Geschichte wird zu einem persönlichen Drama, das schließlich wieder zu einem mageren Geschichtssubstrat eingedampft wird. Der traurige Witz besteht darin, dass durch die schablonenhafte Zeichnung der Figuren und die hölzernen Dialoge tatsächlich viel über die gesellschaftlichen Verhältnisse in der alten Bundesrepublik erzählt wird. Es sieht so aus, als hätten die RAF-Kader, denen kein Pathos zu schmierig war, nur darauf gewartet, in einem vor Kitsch nicht zurückschreckenden Historienschinken aufzutauchen.

(co)

Kurzbeschreibung

Nach 20 Jahren Gefängnis wird Martina Müller zeitgleich mit der RAF-Auflösung begnadigt. Das „Mörder-Monster“, wie die Presse bei ihrer Verurteilung schrieb. Ihre Tochter Angelika, die ihre Entschlossenheit nie verstanden hat, soll ihrer Mutter nach der langen Haftzeit beistehen, obwohl jedwede Verbindung abgebrochen war. Martina, mit 48 noch jung, muss erkennen, dass nichts erreicht wurde, jeder Mord umsonst gewesen war. Um herauszufinden, ob sich ihre Mutter geändert hat, Reue in sich entdeckt, und Teil ihrer Familie werden kann, muss Angelika Martinas Spuren folgen. Von der Sympathisantin, über die Illegalität und dem Gängelband der Stasi, bis hin zum großen Attentat. Aber nicht nur sie. Durch die Begnadigungen gibt es zwar Ex-Terroristen, aber Ex-Opfer gibt es nicht, denn deren Leid verjährt nie. So taucht der Sohn eines RAF-Opfers auf, der wissen will, wer damals geschossen hat. Ehefrauen, Mütter und der einzig überlebende Leibwächter: Alle haben auch nach Jahrzehnten offene Fragen.


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