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Jan Brandt

Tod in Turin

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Dumont

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Redaktion

Leser

Rezension

Jan Brandt war drei Tage in Turin. Das sind sieben Wörter. Jan Brandt hat aus dieser einfachen Tatsache ein 300 Seiten langes Buch mit unzähligen Abschweifungen, Fußnoten, typografischen Spielereien und Illustrationen gemacht. Das klingt jetzt fast, als wolle ich mich beschweren, aber das will ich nicht. Der Berliner Schriftsteller reist also nach Italien, um auf der Turiner Buchmesse sein Debüt "Gegen die Welt" vorzustellen, das gerade auf Italienisch erschienen ist. Die Welle des Erfolges, die ihn hierher getragen hat, ist längst abgeebbt, die Rezensionen sind kühler im Ton, die Lesungen spärlicher, sein Verleger ruft hauptsächlich an, um zu fragen, ob er langsam mal an etwas Neuem arbeite. In Turin macht er Buchmessensachen - liest vor Publikum, trinkt viel, spricht mit Journalisten, die "Contro il mondo" nicht gelesen haben und hauptsächlich wissen wollen, wie es ausgeht.

Brandts Prosa ist elegant, sein Blick auf diesen eigenartigen Literaturbetrieb, in dem er gefangen scheint, weil es zu spät ist, noch etwas Richtiges zu lernen, liebevoll und spöttisch. Seine Abschweifungen - Fahrstühle, Schriftsteller-Selbstmorde, der Kauf von vier Äpfeln im Biosupermarkt - sind groß, die Fußnoten göttlich. Das Namedropping nervt, aber ich glaube, das ist Absicht.

(ed)

Kurzbeschreibung

Ein Selbstfindungstrip zu den Abgründen der menschlichen Seele: Von Deutschland nach Italien, von Ostfriesland ins Piemont, von einer traditionsreichen, wundervollen und unterschätzten Region zur anderen. Turin liegt abseits der üblichen Pilgerrouten, in der Peripherie der kulturellen Wahrnehmung – der ideale Ort für Jan Brandt. Nur ein einziges Wochenende verbringt er auf der Turiner Buchmesse, im Gepäck ›Contro il mondo‹, die italienische Übersetzung seines Romans ›Gegen die Welt‹. Und in diesen drei Tagen erlebt er mehr als sonst in drei Wochen. In ›Tod in Turin‹ erzählt Jan Brandt die Geschichte eines Schriftstellers, der von Deutschland, vom Vorlesen, vom Nichtschreiben, von sich selbst genug hat und nach Italien reist, um sich neu zu erfinden – oder für immer zu verschwinden.


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