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Jochen Schmidt

Zuckersand

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 18 €

Verlag: C.H. Beck

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Redaktion

Leser

Rezension

Er heißt Karl und ist zwei Jahre alt, der Mensch, der das Leben des Ich-Erzählers gründlich dominiert. Der Erzähler ist nämlich Karls Vater. Karls Mutter Klara geht arbeiten, während Karl und sein Vater gemeinsam den Tag bestreiten. Aber davon handelt "Zuckersand" eigentlich gar nicht. Wenn man unbedingt eine Handlung finden will, so besteht die wohl darin, dass Karl und sein Vater aus dem Haus gehen, und am Ende des Buches kommt Karls Mutter ihnen entgegen. Das meiste dazwischen ist, erzählchronologisch betrachtet, eine Abschweifung. Thematisch hingegen umkreisen alle Abschweifungen dasselbe Zentrum, nämlich Karl und sein Kindsein. Der Sohn weckt im Erzähler tausenderlei Erinnerungen. Daran, wie er Schulkameraden die Milchzähne klaute, oder wie es auf dem Plumpsklo der Großeltern roch. Und immer wieder wird das Straßenpflaster vor dem Haus betrachtet, denn die kleinen Dinge in der Umgebung sind wichtig, wenn man mit einem Zweijährigen unterwegs ist und sich seinem Tempo anpasst. Dass die Gedanken dabei abschweifen, ist nur natürlich; und wenn einer das auch noch so aufschreiben kann wie Jochen Schmidt, dann ist das so schön, dass man glatt neidisch werden könnte. Jedenfalls, wenn man zu denen gehört, die gerade keinen Zweijährigen zu Hause haben.

(kgr)

Kurzbeschreibung

Karl, zwei Jahre alt, entdeckt die Welt und sein Vater möchte ihm dabei nicht im Wege stehen. Karls Expeditionen in die Gegenstandswelt von Wohnung und Straße, Spielplatz und Geschäften, die sein Vater liebevoll begleitet, lösen zahlreiche Erinnerungen und Betrachtungen über dessen eigene Kindheit und deren Gegenstandswelt aus. Der Vater will nicht nur Karls Kindheitsglück, sondern auch die Dinge seiner eigenen Kindheit retten und bewahren. Dies ist nicht der einzige Konflikt in seiner innigen Beziehung zu Karls Mutter Klara, die in der Denkmalschutzbehörde arbeitet, und aus dem Büro per SMS Anweisungen zu Karls Erziehung schickt. Und die Aussicht, endlich eine gemeinsame Wohnung zu beziehen, gefährdet zugleich die "Wunderkammer" voller bedeutungsvoller Gebrauchsgegenstände, die der Ich-Erzähler zu Hause hütet …


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