Der kürzeste Tag des Jahres

Dinge, über die nicht gesprochen wird, gibt es in vielen Familien. Auch in der des 11-jährigen Melbourners Samuel Cass und seiner Schwester Theodora. Als der Vater, ein Opernsänger, ein Engagement in Philadelphia vortäuscht, um die Familie umzusiedeln, leidet besonders Samuel darunter, Australien verlassen zu müssen. Sein Großvater Elias weiß, was eine Deportation bedeutet, auch wenn er nie über seine Vergangenheit spricht, und möchte sie seinem Enkel ersparen. Doch das kostet Samuel fast das Leben. Eine tiefgründige, poetische, fesselnde Familiengeschichte über Abgründe, Geheimnisse und Missverständnisse, die aus Verschweigen entstehen.

(hoß)

»Samuel Cass verschwand, an seinem zwölften Geburtstag Samuels Halbschwester Theodora saß auf ihrem Bett und betrachtete das schöne, schwarz gerahmte Foto von Samuel im Bücherregal. »Oh, Samuel, wach doch auf«, flüsterte sie dem Bild zu, »wach auf und komm nach Hause.« Aber die Stunden vergingen, und nichts geschah. Keine Sichtung, kein Anruf, kein abgerissener Schnürsenkel. Nichts.« Eine Geschichte über viele Worte, falsche Deutungen und die Allgegenwart des Todes. ... ein zarter Roman über zwei junge Menschen auf der Suche nach sich selbst. Tatjana Mehner, Ostthüringer Zeitung