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Sarah Crossan

Die Sprache des Wassers

JUGEND UND KINDER

Informationen: , 13.9 €

Verlag: mixtvision Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

"Ihre Stiefel müssen neu besohlt werden, sie sind schon ganz zerschlissen, vom harten Straßenpflaster, genau wie ich", konstatiert die dreizehnjährige Kasienka. Der Satz ist als Vers gesetzt und die Metrik zeigt das Moll der Erzählung nicht nur in den Gedanken des Mädchens, sondern auch in derem langsamen Takt. Mit ihrer Mutter Ola klappert Kasienka in London die Türen ab, die Mutter auf der Suche nach Kasienkas Vater, die Tochter als lebendes Wörterbuch im Schlepptau. Von Danzig hat ihre Mama sie ins feuchte, unwirtliche London geschleppt, wo sie in eine Klasse voller Elfjähriger gehen muss, obwohl sie besser rechnen kann, wo sie Cassie genannt und von den Mädchen in der Klasse gemoppt wird, weil sie anders und Polin ist. In der schäbigen Einzimmerwohnung schläft sie mit ihrer Mutter in einem Bett, die sich immer weiter von ihr zurückzieht, je mehr die Frau den Halt verliert, während sich Kasienka bemüht, Anschluss zu finden. In vielen Büchern wurden Integrationsgeschichten berührend erzählt. Dennoch ist diese, in Versen ohne Reime gesetzte, Novelle ein Kleinod. Jeder Satz ein perfekter Pinselstrich ohne Brimborium, Pathos oder überflüssiges Beiwerk. Kasienkas Gedanken werden zu Bildern, die leise und langsam die Tränen fließen lassen und die Kraft, die sie aus sich selbst schöpft, lässt auch den Leser gestärkt zurück.

(md)

Kurzbeschreibung

Nur mit einem Koffer und einem alten Wäschesack im Gepäck, bricht das polnische Mädchen Kasienka mit ihrer Mutter nach England auf. Dort wollen sie den Vater suchen, der die Familie für ein besseres Leben im Westen verlassen hat. Doch das neue Leben in Coventry gestaltet sich anders als geplant; Kasienka kämpft mit Mobbing, möchte eigentlich so schnell wie möglich zurück in die Heimat und muss doch Abend für Abend gemeinsam mit ihrer Mutter den untergetauchten Vater suchen. Aber als sie ins Schwimmteam aufgenommen wird, fasst sie neuen Mut. Und dann ist da auch noch William, der nette Junge aus der Siebten ... Sarah Crossan erzählt ihre moderne Einwanderer-Geschichte in griffiger, gebundener Sprache. Die künstlerische Umschlaggestaltung stammt von dem bekannten Illustrator Oliver Jeffers. In Großbritannien wurde das Buch (Originaltitel: The Weight Of Water) für die bedeutende Carnegie Medal 2013 nominiert. Aufgenommen in "Die Besten 7" Oktober & November 2013. Kein Wort zu viel und keins zu wenig, sparsam verteilt auf 232 kleine Seiten. Genau mit diesen Worten und der Sprache, die Sarah Crossan daraus formt, eröffnet sich ein romanhafter Raum mit vielen Bildern, zart, poetisch, spannend und sehr dicht. KulturSPIEGEL Jeder Satz ein perfekter Pinselstrich ohne Brimborium, Pathos oder überflüssiges Beiwerk ... Eine zarte, meisterhafte Erzählung. BÜCHER Ein literarisch sehr wertvolles, kleines Buch. Für mich die Entdeckung des Sommers. LizzyNet


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