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Peter Richter

Dresden Revisited

SACHBÜCHER

Informationen: , 18 €

Verlag: Luchterhand

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Redaktion

Leser

Rezension

Das Etikett, Dresden liege im "Tal der Ahnungslosen", haftet der Stadt an der Elbe seit DDR-Zeiten an. Dass in den Nachrichten so häufig Bilder von fratzenhaften Pegida-Demonstranten zu sehen sind, verstärkt diesen Eindruck im Hier und Heute: In Dresden also, so scheint es, sagen sich Hass und Dummheit Gute Nacht. Wie sehr die Berichterstattung über die Sachsen-Metropole jedoch selbst von Ahnungslosigkeit und Vorurteilen geprägt ist, lässt sich nun in dem eleganten und klugen Essay von Peter Richter nachvollziehen. Richter ist Jahrgang 1973, die Mauer fiel also genau im richtigen Moment, um hinauszuziehen in die weite Welt. Mittlerweile ist er Romanautor und lebt als Kulturkorrespondent der Süddeutschen Zeitung in New York. Das Buch basiert auf einer Rede, die er im Frühjahr im dortigen Schauspielhaus gehalten hat, der Untertitel lautet: "Von einer Heimat, die einen nicht loslässt". Der Blick, den er aus dem fernen und bunten Brooklyn auf Dresden richtet, ist unsentimental, aber liebevoll. Eine Stadt der schönen Künste macht hier ihre Aufwartung, ein freiheitsliebender Ort mit einer bewegten Vergangenheit. Die unschönen Seiten der Gegenwart bleiben nicht außen vor. Für Nicht-Dresdner ist diese Begegnung genauso lehrreich wie für Einheimische. Ein zweiter Blick lohnt sich immer.

(hk)

Kurzbeschreibung

Peter Richter arbeitet als Kulturkorrespondent der Süddeutschen Zeitung in New York und wirft in seinem Essay »Dresden revisited« einen Blick zurück auf seine Geburtsstadt, aber auch auf Deutschland generell. Denn gerade im Rückspiegel zeigt sich, dass das Image einer Heimat, wie bei einem Vexierbild, in sein Gegenteil umschlagen kann. Dresden ist so gesehen eine einzige Kippkarte: Dem Selbstbild als beneidenswerte Symbiose von landschaftlicher Schönheit, Kunstsinn und international besetzten Forschungsinstituten steht vor allem im Westen der Ruf provinzlerhafter Traditionsversessenheit und einer fast schon notorischen Fremdenfeindlichkeit entgegen, und das nicht erst seit Pegida die Postkartenkulisse der Altstadt kapert. Was, wenn beides nicht falsch ist? Und was, wenn der Rest des Landes, selbst wenn er im Moment mit Dresden lieber nichts zu tun haben will, aus der Ferne gar nicht so viel anders wirkt?


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