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Alice Goffman

On the Run - Die Kriminalisierung der Armen in Amerika

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Informationen: , 19.95 €

Verlag: Kunstmann

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Rezension

In den 1980ern begann die Polizei in den USA, verstärkt gegen die Kriminalität in den Ghettos und die überwiegend schwarze Bevölkerung vorzugehen. Reihenweise wurden Männer festgenommen und inhaftiert, um vor allem die Folgen des Drogenhandels zu unterbinden und die Gegenden zu sozialisieren. 30 Jahre später zeigt sich vor allem Letzteres als gescheitert. Die Soziologin Alice Goffman hat sechs Jahre in einem Schwarzenviertel von Philadelphia gelebt und berichtet über den Alltag von Chuck, Mike, Tim, Reggie, Alex und anderen - alle mit dem Gesetz in Konflikt geraten, alle permanent auf der Flucht vor der Polizei. Übergriffe der Cops gehören für die Bewohner der 6th Street zum Alltag, nicht selten endeten die willkürlichen Kontrollen mit Handgreiflichkeiten. Goffman entschlüsselt in ihrer Mikrostudie, wie Afroamerikaner auf diese systematisierte Strafverfolgung reagieren und warum diese Vorgehensweise eine Sozialisierung verhindert, sofern diese überhaupt politisch angestrebt ist.  Sie untermauert die persönlichen Erfahrungen mit Studien und Statistiken, die "On the Run" zu einem ethnografischen Bericht komplettieren, der beeindruckt und berührt.

(ole)

Kurzbeschreibung

Der »War on Drugs«, der seit 40 Jahren in Amerika tobt, hat es nicht geschafft, den Verkauf oder Gebrauch von Drogen zu verhindern, aber er hat einen weitgehend unbekannten Überwachungsstaat in Amerikas ärmsten Nachbarschaften etabliert. Einen Staat, der durch seine »tough on crime«-Politik ganze Viertel kriminalisiert und die Beziehungen, die eigentlich für Stabilität bei Jugendlichen sorgen sollten, in Belastungen verwandelt. Alice Goffman hat sechs Jahre in so einer Nachbarschaft in Philadelphia gelebt, und ihre genauen Beobachtungen und erschreckenden Erzählungen offenbaren die schädlichen Folgen dieser weit verbreiteten Politik. Goffman stellt uns unvergessliche Charaktere vor, junge afroamerikanische Männer, die in dem Netz von Haftbefehlen und Überwachung gefangen sind. Manche von ihnen sind kleinkriminelle Drogendealer und andere ganz gewöhnliche Jungs, die einfach mit den wenigen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, zu kämpfen haben. Doch alle finden sich in der Falle einer unterstellten Kriminalität, der sie nur selten entkommen können. Ohne die Probleme des Drogenhandels und die Gewalt, die oft damit einhergeht, zu verleugnen, führen uns die fesselnden Berichte von Alice Goffman die menschlichen Kosten dieser verfehlten Politik vor Augen.


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