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Karin Mölling

Supermacht des Lebens

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Informationen: , 24.95 €

Verlag: C.H. Beck

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Redaktion

Leser

Rezension

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wusste man von Viren nur, dass sie einen krank machen. Sie waren selbst für die Filter und Lichtmikroskope, mit denen man Bakterien auf die Spuren kam, zu klein und erst mithilfe von Elektronenmikroskopen erkennbar. Und weil Viren Pocken, Hepatitis B, Polio, Spanische Grippe, Aids, SARS und nun auch Ebola bringen, verbindet man sie automatisch mit schlechten Nachrichten. Sie scheinen nichts anderes zu tun, als ihr Erbgut in fremde Zellen zu injizieren und sich dann zu deren Lasten reproduzieren zu lassen. Doch dieser Eindruck ist, wenn nicht falsch, so doch unvollständig, weil die Fixierung auf Viruserkrankungen lange Zeit wie Scheuklappen gewirkt hat. Die Virologin und Aids-Forscherin Karin Mölling zeigt nun, wie die erstaunliche Welt der Viren in vielfacher Weise mit der Entwicklung höheren Lebens verknüpft ist. Seit 3,5 Milliarden Jahren haben Viren auf der Schwelle zwischen unbelebter und belebter Materie existiert und die Evolution mitgeprägt. Während die einen Krankheiten auslösen, vermögen andere, uns vor Erregern zu schützen, die gegen Antibiotika resistent sind. Ein wichtiges und lesenswertes Buch, das nicht nur komplexe Zusammenhänge und erstaunliche Fakten, sondern auch die Freude am Forschen zu vermitteln weiß.

(ub)

Kurzbeschreibung

Ihre Entwicklung begann vor mehr als 3,5 Milliarden Jahren in der Morgenstunde des Lebens, als es noch nicht einmal Zellen gab. Viren sind, wie Karin Mölling, die große Dame der Virenforschung, zeigt, keineswegs nur Feinde: Sie leisten zu unserer Entwicklung und Gesundheit wesentliche Beiträge. Selbst unser Erbgut besteht zur Hälfte aus – Viren. Es gibt mehr Viren als Sterne am Himmel und es gibt sie überall. Nicht wenige sind unvorstellbar alt. Die kleinsten Viren sind hundertfach kleiner als Bakterien, die größten, sogenannte Gigaviren, die Forscher kürzlich nach 30000 Jahren im ewigen Frost wieder zum Leben erweckt haben, sind größer als viele Bakterien. Viren kennen nur einen Daseinszweck – sich zu vermehren – und das tun sie auf Kosten anderer. Manche Viren lagern ihr Erbgut im Kern der Wirtszelle ein und verbleiben so ein Leben lang im Körper des betroffenen Menschen. Pocken, Hepatitis B, Polio, Spanische Grippe, Aids, SARS: Gemeinhin werden Viren als Krankmacher definiert und ihr Verhalten mit Kriegsvokabular beschrieben. Dabei machen die meisten Viren gar nicht krank. Mehr und mehr werden sie sogar zu Heilungszwecken eingesetzt; so finden sie zunehmend bei Antibiotikaresistenz als Bakterienkiller Verwendung. Karin Mölling selbst entdeckte im Rahmen ihrer Aids-Forschung einen Mechanismus, mit dem es gelingen könnte, Krankheitserreger gewissermaßen in den Selbstmord zu treiben.


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