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Hanna Schygulla

Wach auf und träume

SACHBÜCHER

Informationen: , 19.8 €

Verlag: Schirmer/Mosel

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Redaktion

Leser

Rezension

Eine Traumfrau ist sie. Weil sie immer ihren Träumen und Impulsen gefolgt ist. Deshalb wurde sie auch zur Muse für so viele Regie-Revolutionäre des europäischen Kinos, allen voran ihrem verhexten Hexer Rainer Werner Fassbinder, der über sie sagte: "Sie war mein Star von der ersten Probe an." Dieses Kompliment gibt Hanna Schygulla ihm in ihrer Autobiografie zurück. Die innere Logik des Zufalls ist ein Motiv, dem die Schauspielerin ihr Leben lang mit traumwandlerischer Sicherheit folgt - denn "er befreit mich vom Zweifel". So schreibt sie auch dieses Buch, deren erste Kapitel sie bereits vor über 30 Jahren begann. Und was für ein Leben das ist, so wahrhaftig und poetisch wie die Worte, die es erzählen. Durch Zufall landet die Philologie-Studentin in der Schauspielklasse mit Fassbinder und entdeckt durch ihn das magische Denken: "Ich erfinde, also finde ich…" 13 Jahre lebte sie mit ihrer großen Liebe, dem Drehbuchautor Jean-Claude Carrière, in Paris. Sie eroberte das Herz des Dichters García Márquez, der eigens für sie seine Erzählungen umschrieb, und lernt bei den Dreharbeiten ihre Schwester im Geiste Alicia Bustamante kennen. Zur Zeit ihrer größten Erfolge beginnt die Pflege ihrer Eltern - bewegend beschreibt sie den Mutter-und-Kind-Rollentausch. "In der Kunst zu leben, das müsste schön sein…", schrieb Schygulla in den Siebzigerjahren. Es ist ihr gelungen, die Kunst zu leben.

(ts)

Kurzbeschreibung

Hanna Schygulla, geb. 1943 im schlesischen Kattowitz (Königshütte), als Flüchtlings- und später als Wirtschaftswunderkind in München aufgewachsen, wurde der weibliche Star der Filme von Rainer Werner Fassbinder (1945?1982), die zwischen 1969 (Liebe ist kälter als der Tod) und 1981 (Lili Marleen) in rasender Geschwindigkeit entstanden. Fassbinder hatte Hanna Schygulla 1963 auf der Schauspielschule kennengelernt und schon früh die Vision gehabt, sie würde "ein wesentlicher Eckpfeiler ..., vielleicht gar so etwas wie ein Motor" seines damals noch imaginären Filmwerks werden. Vor dem Hintergrund von Kriegsende, Wiederaufbau, Studentenbewegung - jener Zeit, als antiautoritär und kreativ noch gleichbedeutend waren - und Wiedervereinigung erzählt Hanna Schygulla von ihrer Flucht, ihrer Jugend in München, ihren Jahren mit Fassbinder, vom Ende der Zusammenarbeit nach Lili Marleen und Fassbinders frühem Tod ein Jahr danach, von ihrer Übersiedlung nach Paris der Liebe wegen und der Fortsetzung ihrer Karriere mit anderen großen Regisseuren wie Jean-Luc Godard, Andrzej Wajda, Marco Ferreri, Ettore Scola, Fatih Akin oder Alexander Sokurov. Ein besonderes Kapitel ist dem langen Abschied von den Eltern gewidmet. Die Innen- und Außenansichten eines von reichen Erfahrungen geprägten Lebens, geschildert im Duktus einer klugen und nie eitlen Frau (am Vorabend ihres 70. Geburtstags), sind mehr als das Geschichtsbild einer europäischen Epoche. Sie sind Zeugnis einer Persönlichkeit, Impressionen und Reflexionen über ein Leben im Widerspiel eigener und fremder Identitäten, wie es der Schauspielberuf mit sich bringt, als Wanderin zwischen den Heimatländern Deutschland, Polen und Frankreich und den Sprachen der Kunst, der Liebe und des Lebens.


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