Wenn ein 1979 in London als Sohn einer Schwedin und eines Briten geborener Autor über einen stalinistischen Geheimdienstoffizier schreibt, kann das auch Mal gut gehen. Das hat Tom Rob Smith 2008 mit "Kind 44" gezeigt und dabei von der Geschichte des realen Serienmörders Andrei Tschikatilo profitiert. Doch im dritten Teil der Serie um Leo Demidow geht es um einen afroamerikanischen Jazzsänger, dessen Sympathie für den Kommunismus propagandistisch ausgeschlachtet werden soll, und der Erzählfaden spannt sich über Jahrzehnte hin von Moskau in die USA und noch weiter bis nach Afghanistan. So papieren das klingt, liest es sich auch. Besonders das "Russische" hat hier einen befremdlichen Akzent.
(ub)
Für sein Land würde Leo Demidow alles tun. Für seine Familie würde er sterben. Die Suche nach dem, der sie zerstört hat, hält ihn am Leben.
Und nur ein Mann kennt die Wahrheit: Agent 6
Moskau 1950. Der schwarze amerikanische Sänger Jesse Austin besucht die Sowjetunion, um sein idealistisches Bild des Kommunismus zu überprüfen. Damit Austin nicht hinter die Kulissen des für ihn inszenierten Alltags schauen kann, wird ihm Geheimdienstoffizier Leo Demidow an die Seite gestellt. Doch trotz Leos Einsatz kommt es fast zum Eklat. Fünfzehn Jahre später reist Demidows Frau Raisa mit ihren beiden Töchtern nach New York, wo ein Konzert sowjetischer und amerikanischer Schüler für Entspannung im Kalten Krieg sorgen soll. Auch Jesse Austin wurde eine Rolle in dem Spektakel zugewiesen. Der Abend endet mit mehreren Toten, und nur ein Mann weiß, was wirklich geschah: Agent 6. Und eines Tages wird Leo ihn finden.