Eine perfekte Lüge
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 14.99 €
Verlag: Bloomsbury
Rezension
Die Ehe als Hort des Bösen ist in der Kriminalliteratur ein alter Topos, der derzeit eine kleine Renaissance feiert: Gillian Flynns "Gone Girl" und S. J. Watsons "Ich.darf.nicht.schlafen" wurden bereits erfolgreich verfilmt, im letzten Jahr erschien mit A. S. A. Harrisons "Die stille Frau" ein leider nur wenig beachteter Kriminalroman über eine Ehefrau, die ihren Mann ermorden lässt. Nun widmet sich Lucie Whitehouse der scheinbaren Vorzeigeehe von Hannah und Mark. Die erfolgreiche Werbetexterin und der noch erfolgreichere Unternehmer begegneten sich in einem Strandhaus in den USA, heirateten und kehrten nach England zurück. Nun leben sie in einem großen Haus und einzig Hannahs vorübergehende Arbeitslosigkeit scheint ihr Glück zu überschatten. Dann beginnt Hannah, in der Vergangenheit ihres Mannes zu wühlen und fördert einige erschreckende Ereignisse zutage, die für sie weitaus überraschender sind als für den Leser. Denn nahezu jedes Detail in diesem Buch ist vorherzusehen und entspringt romantisch verklärten, überholten Klischees unter anderem von bindungsgestörten Scheidungskindern, die von dem richtigen Mann kuriert werden, einer "traumhaften" Ehe und den Handlungen eines Psychopathen. Und dass Lucie Whitehouse jede Einzelheit erklärt, sorgt zusätzlich noch für Langatmigkeit.
(sh)