Kains Opfer

Wer sollte einen Grund haben, Nachum Berger zu töten? Diese Frage stellt sich Rabbiner Klein, nachdem sein Freund in dessen Wohnung tot aufgefunden wird. Dabei galt Berger, der Lehrer an der jüdischen Efrat-Schule in Zürich war, doch stets als sehr ruhiger und freundlicher Zeitgenosse. Fast zu nett sei er gewesen, heißt es. Doch als Klein dann von der leitenden Kommissarin darum gebeten wird, einige E-Mails, die bei Berger gefunden wurden, aus dem Hebräischen zu übersetzen, erfährt er Dinge über das Leben seines verstorbenen Freundes, die er nicht für möglich gehalten hätte. War Nachum Berger gar nicht der fromme Mann, für den ihn alle hielten? So macht sich Klein selbst auf die Suche nach Bergers Mörder, die ihn weit in dessen Vergangenheit und sogar nach Israel führt. Durch seinen "Messiaskomplex", wie seine Frau es gelegentlich nennt, verstrickt sich der Rabbi immer weiter in Angelegenheiten, aus denen er sich besser herausgehalten hätte. Alfred Bodenheimer, der selbst Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte ist, schildert, manchmal sogar mit Witz, einen spannenden Fall, durch den der Leser nebenbei noch einiges über das Judentum sowie die hebräische Sprache erfährt.

(fen)

Als ein Mitglied seiner Gemeinde ermordet wird, ist Rabbi Klein bestürzt. Dann bittet ihn Kommissarin Bänziger von der Stadtpolizei Zürich um Übersetzung einiger hebräischer E-Mails des Toten. Da ahnt sie noch nicht, dass es mit Rabbi Klein nicht ganz einfach wird. Denn der macht sich Sorgen um seine Juden in der Gemeinde, und als er die Rede zur Trauerfeier vorbereitet und über den Brudermord Kains und die Prüfung Hiobs nachdenkt, beginnt er zu ahnen, dass er wichtigen Hinweisen zum Verbrechen auf der Spur ist. Heimlich beginnt der sympathisch unperfekte Rabbi zu ermitteln – ein unbeirrter Wahrheitssucher, dessen Mut den Leser unweigerlich mitfiebern lässt. Ein Fall für Rabbi Klein, den "orthodoxen Ermittler mit den unorthodoxen Methoden." Charles Lewinsky