Jump to Navigation

Anne Goldmann

Lichtschacht

THRILLER UND KRIMIS

Informationen: , 12 €

Verlag: ARGUMENT

Leser-Rezension0

Redaktion

Leser

Rezension

Lena, Anfang 20, ist aus dem Leben gefallen. Sie zieht nach Wien, wo sie kaum jemanden kennt, in eine Dachgeschosswohnung, die einer abwesenden Bekannten gehört, kümmert sich gegen Geld gelegentlich um Katzen und Pflanzen und jobbt in einem Einrichtungsgeschäft. Während sie so driftet, sieht sie, wie auf dem Dach des Nachbarhauses drei Menschen sitzen und feiern. Als sie kurz wegsieht, sind es plötzlich nur noch zwei. Die Ereignisse nehmen an Fahrt auf: Lena lernt zwei junge Männer kennen, von denen einer schwierig und der andere selbstzerstörerisch ist, von der Teilzeitaushilfe soll sie zur Geschäftsführerin aufsteigen und plötzlich sucht jemand nach einer jungen Frau, die verschwunden ist und im Nachbarhaus gewohnt hat. Direkt neben der Wohnung von Lenas neuem Freund. Goldmann erzählt zwar aus mehreren Perspektiven, doch ist es Lena, durch deren Augen man das sommerliche Wien wahrnimmt. In ihrer Isolation ist alles bedrohlich oder verdächtig, der nette Nachbar, der immer wieder Besuch von einer hübschen Polin bekommt, ihr Freund, der sich schnell überwacht fühlt, ihr Boss, der ihr Avancen zu machen scheint, obwohl er ihr Vater sein könnte. Harmlose Begegnungen führen zu klaustrophobischen Gefühlen, unerwartete Nettigkeit wirkt wie ein Wundpflaster.

(md)

Kurzbeschreibung

Trau, schau, wem? Lena ist neu in der Stadt, schlägt sich mit Jobs durch, hofft Freunde zu finden. Eines Abends sieht sie, wie eine fremde Frau vom Dach gestoßen wird. Oder hat sie sich das bloß im Rausch eingebildet? Kann sie mit diesem Zweifel weiterleben? Wem soll sie sich anvertrauen? Suspense wie ein Schraubstock, Rätsel wie bei Hitchcock: Anne Goldmann serviert einen atmosphärisch dichten Thriller über »private« Konflikte der modernen Gesellschaft, über Manipulation und das Ergreifen von Gelegenheiten. Bemerkung der Verlegerin: Die Geschichte von Lena, die in Wien ihr Glück sucht, entfaltet sich auf der Schnittstelle zwischen einem Thriller – im tradierten Meister-Hitchcock-Sinne: man sieht den Schatten näher rücken, während die verstrickte Sympathieträgerin anderweitig beschäftigt ist – und einem modernen Märchen, so archaisch und schrecklich wie zu Grimms Zeiten: Die junge Einsame auf der Suche nach Heim, Liebe und Sinn, und der Schurke, der sich nach Macht und Besitz verzehrt, begegnen sich im Zauberwald des 21. Jahrhunderts, der Großstadt. Anne Goldmann erzählt ihren bitterbösen Roman mit tiefer Menschenkenntnis und der ihr eigenen unaufgeregten Lebendigkeit. Ihre schöne, einfühlsame Schreibweise verdichtet das Geschehen zu einem unaufhaltsamen Sog. Wie viele gute Schriftsteller erschafft sie Szenarien, die überall stattfinden könnten, wiewohl sie deutlich in einem bestimmten soziokulturellen Kosmos verankert sind. Das drückt sich auch in der Sprache aus: In Syntax und Wortwahl schwingt die Melodie Wiens mit, durchzieht Alltag und Wahrnehmung der Figuren. Dies lektorisch einzuebnen und in die Uniform des allgemeinen Hochdeutsch zu zwingen, hieße Anne Goldmanns Erzählkunst Gewalt antun. Viele »Austriazismen« erschließen sich auf Anhieb, selbst wenn sie einen leicht exotischen Beiklang haben, z. B. Pfefferoni, Spital für ein Krankenhaus oder Melange für einen Milchkaffee Wiener Art. Doch auch manches, was sich für Hamburger spontan wie eine Stilblüte liest, gehört ganz akkurat zum Repertoire der österreichischen Erzählsprache. Am Ende des Buches findet sich daher eine kleine Liste der im Norden ungewohntesten Begriffe. Anne Goldmanns Romane laden dazu ein, sich auf ein paar Nuancen dieser Mundart einzulassen, ihrem charakteristischen Groove zu folgen, ihre Rhythmen und Eigenheiten zu verinnerlichen. Genießen Sie das wie einen Ausflug an die Donau. Die Spannung der Geschichte wird Sie ohnehin ereilen. – Else Laudan Presse zu Anne Goldmann: »Ein Reigen der Unehrlichen, unfrei, unbefristet auf Bewährung. Enorm.« KrimiZEIT-Bestenliste »Sehr präzise, sehr liebevoll, mit einer ganz eigenwilligen Spannung.« Berliner Zeitung »Anders als üblich: Kaleidoskopartig, warmherzig und geradezu sensationell unzynisch.« Spiegel online »Leise, subtil, melancholisch und mit Witz. Das zu lesen ist wie Theater im Kopf.« Ultimo


Jetzt direkt kaufen bei:

amazon

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko