Das Wunder von Treviso

"Gott sieht alles. Nur Treviso hat er noch nie bemerkt." Um sein Heimatdorf vor der Bedeutungslosigkeit zu retten, lässt Pater Don Antonio eine alte Marienstatue mit einem Mechanismus versehen, der sie blutrote, nach billigem Rioja duftende Tränen weinen lässt. Tatsächlich finden sich bald Katholiken aus aller Welt ein, essen in Massimos Trattoria, kaufen Plastikmadonnen in Vitos Supermarkt und besuchen Luigis Friseursalon. Doch wann immer irgendwo ein Wunder geschieht, schickt der Vatikan eine Kommission, um zu überprüfen, ob dabei auch alles - oder, je nach Glaubensstandpunkt, nichts - mit rechten Dingen zugeht …

Die Provinzposse enthält alles, was eine solche braucht: schrullige Dorfbewohner, einen idealistischen Geistlichen, der sich in Momenten der Hilflosigkeit an seinen verstorbenen, aber gerisseneren Vorgänger wendet, eine Liebesgeschichte zwischen zweien, die viel durchgemacht haben, und hinter all dem das Gute im Menschen. Vorhersehbar und gewöhnlich, aber auch hell und heiter. Dietmar Wunders Stimme ist dunkel wie Rotwein und warm wie die Sonne Italiens. Seine Schauspielkunst verleiht den Figuren die Einzigartigkeit, die die Autorin ihnen zu geben versäumt hat.

(ed)

Das Dörfchen Treviso leidet unter seiner Bedeutungslosigkeit und dem Ausbleiben der Touristen, doch das soll sich bald ändern. Ein Wunder muss her - und Pfarrer Don Antonio hilft ihm ein wenig auf die Sprünge. Bald strömt ein Pilgeransturm in die Stadt, um die weinende Madonna von Treviso zu bestaunen. Mit viel Einfallsreichtum geht jeder Dorfbewohner auf seine ganz eigene Art und Weise mit der neuen Situation um, wobei auch die Liebe ihre Wege findet. Susanne Falk schildert ihre Figuren voller Humor mit einem Blick für die Kuriositäten des dörflichen Alltags. Dietmar Wunder erweckt die Charaktere mit seiner unverkennbaren Stimme und seinem komödiantischen Talent zum Leben und bringt dem Hörer damit Italien ein Stück näher. Das gleichnamige Buch ist im Kindler Verlag erschienen.