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Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche

Alina Bronsky

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Sophie Rois

Informationen: gekürzte Lesung, 318 Minuten, 4 CDs, 19.95 €

Verlag: tacheles! / Roof Music

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Rezension

Sie sind selten geworden - die großen Heldinnen, die jeden Mann zum Schweigen und ganze Wohnblöcke zum Erzittern bringen. Alina Bronsky hat mit der Tatarin Rosalinda gottlob genau so eine Frau geschaffen: Rosalinda ist stolz, tyrannisch und skrupellos - und doch eine Seele von Mensch. Eine Frau, die ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt, und das ihrer Tochter Sulfia und ihrer Enkelin Aminat (gezeugt im Traum, weil es nicht anders sein kann) gleich mit. Und wo ihr die eine niemals etwas recht machen kann, ist für die andere niemals etwas gut genug. Männer sind dabei nur Mittel zum Zweck. Denn nach dem Zerfall der Sowjetunion geht es für die drei Frauen ums schlichte Überleben. Einer solchen Figur seine Stimme zu leihen, ist nicht leicht. Sophie Rois gleichwohl meistert die Herausforderung mühelos. Sie lässt Rosalinda fluchen, keifen und zischen, lässt sie verzweifeln, weinen und liebevoll flüstern - und legt dabei in ein harmloses Wort wie "Frikadelle" eine dermaßen große Verachtung, dass man spontan applaudieren möchte. Zu guter Letzt sucht der Hörer verzweifelt nach einer weiteren CD; denn das Ende kommt zu plötzlich, lässt zu viel offen - insbesondere, was Aminat angeht. Dass man dieses Schicksal mit Rosalinda teilt, tröstet dabei kaum.

(tan)

Kurzbeschreibung

Jenseits des Urals herrschen klare Verhältnisse: Die Tatarin Rosalinda bestimmt, ihr Gatte Kalganow spurt, und ihre Tochter Sulfia benimmt sich schlecht. Es mangelt an vielem, aber nicht an Ideen, und schon gar nicht an Willenskraft. Es steht also immer etwas Scharfes auf dem Tisch, und alle größeren Malheurs, die Sulfia anrichten könnte, werden verhindert. Nur ihre Schwangerschaft nicht, und auch nicht die Geburt von Aminat, dem genauen Gegenteil ihrer Mutter: schön, schlau, durchsetzungsfähig – ganz die Großmutter eben. Rosalinda steht zum ersten Mal einem Geschöpf gegenüber, das ihr ebenbürtig ist, und wird die leidenschaftlichste Großmutter aller Zeiten. Im ungleichen Kampf zwischen der glücklosen Sulfia und der rücksichtslosen Rosalinda wird das Mädchen zur Wandertrophäe – und der Hörer zum Zeugen haarsträubendster Ereignisse, komischster Szenen, schlagfertigster Dialoge. Alina Bronsky gelingt eine Glanzleistung: Sie lässt ihre radikale, selbstverliebte und komische Hauptfigur die Geschichte dreier Frauen erzählen, die unfreiwillig und unzertrennlich miteinander verbunden sind – in einem Ton, der unwiderstehlich ist. Durch drei Jahrzehnte und diverse Schicksalsschläge führt sie die ungleichen Frauen, und der Leser folgt ihr atemlos ... Voller Gefühl, Sinnlichkeit, Drastik und Exotik: ein scharfer Frauenroman!


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