Hotzenplotz 3

Ich weiß nicht, wie oft ich die "Räuber Hotzenplotz"-Geschichten von Otfried Preussler als Kind vorgelesen bekommen oder selbst gelesen habe. Aber es muss ziemlich oft gewesen sein. Denn als ich dieses Hörspiel mit großem Vergnügen hörte, waren die schönen Erinnerungen sofort wieder da - gibt es ein besseres Kompliment für eine Produktion? 
Hotzenplotz ist aus dem Spritzenhaus entlassen worden (mit Entlassungschein!) und möchte seinen Räuberhut an den Nagel hängen. Er geht sogar zur Großmutter, um sich bei ihr für den Diebstahl der Kaffeemühle zu entschuldigen. Zu dumm, dass die Zauberkugel der Wahrsagerin Schlotterbeck - deren Krokodil Wasti einst ein Dackel war - verschwindet und der Verdacht auf Hotzenplotz fällt. Ein neues Abenteuer mit Kasperl, Seppel, Großmutter und Wachtmeister, pardon, Hauptwachtmeister Dimpfelmoser beginnt.
Obwohl Preußlers Kinderbuch 1973 veröffentlicht wurde, wirkt es in diesem auch preislich attraktiven WDR-Hörspiel trotz der teils altmodischen Sprache frisch und flott. Michael Mendl ist mit seiner markanten Stimme ein toller Hotzenplotz, aber auch alle anderen Sprecher - etwa die großartige Tana Schanzara als Frau Schlotterbeck - hatten hörbar Spaß bei der Aufnahme. Abzug gibt's nur für die ständige Untermalung durch nicht immer melodische und daher nervige Blasmusik.