Senk ju vor träwelling

Es ist ironisch, dass ausgerechnet diese beiden Autoren mit ihrer Lesung ein Eigentor geschossen haben. Ausgerechnet die beiden Spötter, die sich im Titel über die selten in korrektem Englisch dargebotenen Ansagen in den ICEs der Bahn lustig machen, lesen sich regelrecht aufs Abstellgleis. Spörrle und Schumacher betonen oftmals falsch und lassen das richtige Timing für die Pointen vermissen – überdies sind ihre Stimmen hörbar nicht ausgebildet. Das mag authentisch gemeint sein, sorgt beim Hören aber für Verdruss. Wie komisch hätte ihr Hörbuch sein können, wenn der wirklich treffende Inhalt von einem erfahrenen Sprecher gelesen worden wäre.

Umso mehr spricht es für die Beobachtungsgabe und Sprachgewandtheit der Autoren, dass man trotz ihrer Lesung manchmal herzhaft lachen muss. Gerade Bahnfahrer werden sich in diesem „Überlebensratgeber für das letzte große Abenteuer unserer Zeit“ oft wiederfinden. Viele Anekdoten sind überspitzt und teilweise albern, doch ihr wahrer Kern trifft ins Schwarze. Sehr komisch sind etwa die „Ansagen und ihre Bedeutung“ oder die Maßnahmen, die man ergreifen sollte, wenn ein Mitreisender mit seinen Handytelefonat den Großraum beschallt. Ihr wichtigster Tipp: Nehmen Sie Bahnverbindungen, in denen Sie nicht umsteigen müssen. Unser Tipp: Lesen Sie lieber das Buch.

(bär)

Die Autoren haben sich schätzungsweise mehr als die Hälfte ihres 40-jährigen Lebens auf überfüllten Bahnhöfen mit Fahrkartenverkäufern (automatisch und menschlich), wirren Durchsagen und nach einem geheimen Plan falsch einfahrenden Zügen herumgeschlagen. Sie haben Tage in stehen gebliebenen Zügen verbracht (vorzugsweise auf freier Strecke bei brütender Hitze) und sie mussten mehrfach in vom Personal aufgegebenen - oder nie in Betrieb genommenen - ICEBordrestaurants mit ausgehungerten Mitreisenden um das letzte trockene Brötchen kämpfen. Jetzt verraten sie, wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ans Ziel kommen - vielleicht ...