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Schloss Gripsholm

Kurt Tucholsky

Schloss Gripsholm

SPEZIAL

Gelesen von Manfred Zapatka

Informationen: ungekürzte Lesung, 271 Minuten, 4 CDs, 29.95 €

Verlag: Argon Verlag

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Rezension

Tucholsky hören, von Zapatka gelesen, lohnt sich. Wohl liegt auf dieser schwedischen Sommergeschichte eine Staubschicht. Aber das bisschen Sprachstaub tut der Erzählung „an sich“ keinen Abbruch: Tucholsky schmeckt Honigsüße mit Galle ab, mischt Sommergefühle mit Schwermut. Er wettert gegen Borniertheit, Kleinbürgerlichkeit und Grausamkeit, bricht eine Lanze für die freie Liebe und scheut sich doch nicht, seine Liebenden herumalbern zu lassen. Das Menschliche war Tucholsky in keiner Erscheinungsform fremd, selbst wenn es ihn befremdet hat.

Zapatka liest Tucholsky gewohnt treffsicher. Mit einer Einschränkung: Tucholsky schreibt der „Prinzessin“ eine Altstimme zu – davon ist bei Zapatka nichts zu hören.

(jr)

Kurzbeschreibung

Ein junges Liebespaar, Kurt und Lydia, mietet sich für seinen Sommerurlaub im Seitenflügel des Schlosses Gripsholm in Schweden ein. Sie lassen die Seele baumeln, sind glücklich und albern, mit sich selbst beschäftigt und amüsieren sich über spießige Touristen. Zwischenzeitlich stellt sich Besuch ein, zunächst von Kurts Freund Karlchen, dann von Lydias Freundin Billie, woraus sich eine Nacht zu dritt entwickelt. Nach Billies Abreise lernen Kurt und Lydia auf einem Spaziergang die kleine, tief verstörte Ada kennen, die in einem nahegelegenen Kinderheim untergebracht ist. Ihr Leben ist weit von der Leichtigkeit und Freiheit des Liebespaars entfernt, die Unterdrückung des Mädchens durch eine grausame Direktorin konfrontiert das Paar mit einer dunkleren Seite des Lebens. Schloss Gripsholm ist nach wie vor einer der beliebtesten Texte Tucholskys und wurde mehrfach verfilmt. Trotz seiner Leichtigkeit, seines Humors, mit dem er die heiter-verliebte Stimmung eines Sommerurlaubs einfängt, ist Tucholskys Roman nicht ohne Anspielungen auf die Zeitumstände, denen das Paar letztlich nicht entfliehen kann. Kurt Tucholsky (1890-1935), einer der bedeutendsten und scharfzüngigsten Gesellschaftskritiker und Satiriker der Weimarer Republik, war ein »pessimistischer Aufklärer«, dessen ebenso hellsichtige wie unterhaltsame Kritik das Ziel einer demokratischen und humanen Gesellschaft verfolgte. Tucholsky gilt als Meister der kleinen Textform, von der Glosse bis zur Reportage und vom Kabarettsong bis zum kleinen Roman.


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