Die 5. Plage

James Patterson weiß, wie man Thriller schreibt. Anscheinend hat er einen Baukasten zu Hause, mit dem er mal eben schnell (so wirkt es) einen zünftigen Krimi von der Stange zaubert, den man schnell und gerne hört - aber am Ende auch schnell wieder vergessen hat. Die Handlung unterhält auf langen Autofahrten, hinterlässt aber den Eindruck, alles schon mal in etwa so gehört zu haben.
Wieder steht der "The Women's Murder Club" im Mittelpunkt: fünf Frauen aus San Francisco auf Verbrecherjagd. Im aktuellen Fall wird Inspector Lindsay Boxer emotional besonders gefordert, weil unter den Opfern auch die Mutter ihrer Clubfreundin Yuki ist. Warum sind in einem städtischen Krankenhaus so viele Menschen an "Kunstfehlern" gestorben? In einem zweiten, eher nebenbei laufenden und simpel aufgelösten, Erzählstrang muss Lindsay die Mordserie an jungen Frauen aufklären.
Julia Fischers Lesung schwankt zwischen "gut" und "zu schwach", wobei Ersteres überwiegt. Die Schauspielerin liest souverän und mit gutem Gespür für die jeweilige Stimmung. Auch die Charaktere unterscheidet sie durch verschiedene Stimmlagen und Akzente überzeugend. An manchen Stellen ist sie aber zu sehr um deutliche Aussprache bemüht, sodass die Dialoge gestelzt wirken. Außerdem lenkt ihr teils extrem gerolltes "r" von der Handlung ab.