Jump to Navigation

Wörterwelten

Steinunn Sigurðardóttir

Im Leben jedes lesenden Menschen gibt es einige wenige Texte, die einen ungeheuren Einfluss auf ihn haben. BÜCHER fragte die isländische Autorin Steinunn Sigurðardóttir nach den wichtigsten Büchern ihres Lebens. 1. Hálldor Laxness: WeltlichtAls Kind war ich eine Allesleserin. Ich begann, dieses Buch zu lesen, als ich fünf Jahre alt war, nachdem ich ein Kapitel daraus in einer … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Richard Mason: Suzie Wong

Um seinem leeren englischen Alltag zu entfliehen, verschlägt es den Maler Robert Lomax an die Peripherie des britischen Empire. Im Hongkong der Fünfziger Jahre trifft er auf eine seelisch missbrauchte, doch aufrechte Frau, dessen Herz, „unzerstörbar wie ein Diamant“, ihn zutiefst berührt.„Ich wünsche kein Gespräch“ antwortet Suzie Wong als Robert sie anspricht. Abgewiesen. Ob er Matrose sei, … Mehr…


Wiederentdeckte Klassiker

Franz Overbeck: Erinnerungen an Friedrich Nietzsche

In seinen „Erinnerungen an Friedrich Nietzsche“ betrachtet Franz Overbeck den besten Freund nicht als Genie, sondern als sensiblen, vielfach gebrochenen Menschen. Das Buch spiegelt auf interessante Weise den Verlauf einer komplizierten Freundschaft.Dieses Buch erzählt dem fortgeschrittenen Nietzscheverehrer wenig Neues. Es ist in einer gespreizten Sprache geschrieben, wie sie Altphilologen … Mehr…


Überschätzte Bücher

Peter Sloterdijk: Zorn und Zeit

Peter Sloterdijk holt in „Zorn und Zeit“ zum großen Wurf aus. Mal wieder. Mensch und Weltgeschichte will er neu erklären. Statt eines philosophischen Feuerwerks aber zündet er metaphorische Nebelkerzen, die eines nicht verhüllen: wie wichtig er sich selbst nimmt.Im letzten Drittel von „Zorn und Zeit“ bringt Sloterdijk die Kernthese seines Buches vermeintlich auf den Punkt: „Sollte das starke … Mehr…


Botschaften aus Babel

Reiche Wortschätze

Bis 1989 lebte Erika Tophoven in Paris. Jetzt blickt die Übersetzerin zurück auf vierzig Jahre kreative Tätigkeit und Begegnungen mit faszinierenden Autoren.  1956 kamen Sie nach Paris. Der Anfang von „Glücklichen Jahren“?Der Titel des Buches weist auf das Theaterstück „Glückliche Tage“ von Samuel Beckett hin. Mein Mann, schon seit 1949 in Paris sesshaft geworden, hatte bei unserer ersten … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Jens Sparschuh: Der Schneemensch

Nicht satirisch genug fand die zeitgenössische Kritik Jens Sparschuhs „Der Schnee­mensch“. Dabei ist der klug konstruierte Roman über eine Himalajaexpedition nazideutscher Ahnenforscher ebenso fesselnd wie bitterkomisch und auf groteske Weise entlarvend.Die Hölle? Das ist nicht das Höllenfeuer. Die Hölle – das ist Himalaja.“ Der das denkt, hockt in einer Zelle, wortlos, verwirrt, ohne einen … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Vikram Chandra: Der Pate von Bombay

Ein toter Mafiaboss, ein verliebter Polizeiinspektor und eine der verstörendsten Städte des indischen Subkontinents spielen die Hauptrollen in diesem opulenten Bombay-Roman. Der indische Autor Vikram Chandra hat mit „Der Pate von Bombay“ einmal mehr bewiesen, was für ein meisterhafter Erzähler er ist.Ein Thriller von etwa 250 Seiten hatte dieser Roman ursprünglich werden sollen. Doch bei der … Mehr…


Wörterwelten

Simon Urban

Im Leben jedes Lesers gibt es einige wenige Bücher, die einen ungeheuren Einfluss auf ihn haben. BÜCHER fragte Simon Urban nach den wichtigsten Büchern seines Lebens.1. Martin Walser: Ein fliehendes Pferd1995 habe ich mich in Walsers Sprache verliebt, wie sich mittelalte Damen in Walser verlieben: Hals über Kopf. Was für eine schwebend leichte Wucht! Was für ein Sog, den dieser Tonfall … Mehr…


Wörterwelten

Clemens J. Setz

Im Leben jedes Lesers gibt es einige wenige Bücher, die einen ungeheuren Einfluss auf ihn haben. Die ihn auseinandernehmen und neu zusammensetzen, einen Abgrund aufreißen zwischen ihm und der Person, die er war, bevor er dieses Buch gelesen hat. Die ihn befreien. Oder ihm zu einer Erkenntnis verhelfen. BÜCHER fragte Clemens J. Setz nach den wichtigsten Büchern seines Lebens.1. Ernst Jandl: … Mehr…


Hingeschaut

Strenge vs. Variantenreichtum

Für viele Verlage scheint sich der Begriff „Corporate Identity“ zunehmend auf ihr Logo zu beschränken. Dass es auch anders geht, beweist seit Jahrzehnten der Diogenes-Verlag. Die hier vorgestellten Gestaltungsvarianten spielen mit typografischer Vielfalt und Strenge.Die Flexibilität der Serie1971 erschienen im Diogenes Verlag die ersten Taschenbücher unter dem Kürzel „detebe“. Sie wurden 1974 … Mehr…


Hingeschaut

Kontraste vs. Eintönigkeit

Ob ein Buchcover rein typografisch oder mit Schrift und Bild gestaltet wurde, entscheidet nicht über die Qualität. Grundlegend ist eine identitätsstiftende Idee.Vom rechten MaßUnd es gibt sie doch, die Covergestaltung, bei der die Elemente Schrift und Bild miteinander harmonieren, einander ergänzen und darüber hinaus mit dem Inhalt korrespondieren – etwa bei Alberto Manguels Alle Menschen … Mehr…


Hingeschaut

Weiße Hoffnung vs. graue Bretterwände

Einst vermochte Willy Fleckhaus, dem Suhrkamp Verlag durch seine Buchcover eine gestalterische Corporate Identity zu verleihen. Davon ist heute leider nichts mehr zu sehen.Wie kann ein Buchcover, das ganz ohne Farbe und Abbildung auskommt, für so viel Verzückung sorgen? Ganz einfach: Hier folgt die Gestaltung von A bis Z einem Gesamtkonzept, das mit dem Inhalt völlig konform geht. Allein die … Mehr…


Hingeschaut

Ordnung vs. Chaos

Wenige, keineswegs ungewöhnliche Elemente ergeben in der richtigen Anordnung ein ungewöhnlich schönes Buchcover. Eine große Menge ungewöhnlich schöner Elemente, achtlos durcheinander geworfen, erzeugen dagegen nur Chaos im Kopf.Mehr geht nicht – dieser Umschlag ist eine Einladung an den LeserEigentlich ist das Cover von Dorothee Elmigers „Einladung an die Waghalsigen“ ein Umschlag wie jeder … Mehr…


Hingeschaut

Konkrete Poesie vs. ungefähre Leblosigkeit

Namen, so heißt es, seien Schall und Rauch. Wenn es darum geht, sie bei der Gestaltung eines Buchcovers zu berücksichtigen, ist oft Kreativität gefragt – vor allem dann, wenn es sich um eine Biographie handelt.Immendorf: Ein klingender Name wird virtuell konkrete PoesieDieser Umschlag ist ein kleines typografisches Freudenfest! Ein Musterbeispiel für eine gelungene gestalterische Umsetzung, … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Alain de Botton: Versuch über die Liebe

Chloes Anblick und das Gefühl, „zu sterben“, wenn er sie nicht wieder sieht, bringen de Bottons analytischen Helden dazu, an die Liebe zu glauben, anstatt sie zu widerlegen. Aber hinterfragen muss er sie trotzdem und wird sich dabei dem bitter-süßen Sog intensiver Emotionen nicht entziehen können.Ein Flug von Paris nach London verändert alles. Der namenlose Ich-Erzähler startet „ohne jeden … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Ljudmila Ulitzkaja: Daniel Stein

Ein jüdischer Pole, der für die Nazis übersetzte, um Leben zu retten – Oswald Rufeisen könnte den Stoff für eine hollywoodreife Heldengeschichte liefern. Ljudmila Ulitzkaja aber erzählt in „Daniel Stein“ viel mehr als das. Ein literarisches Meisterwerk.Sie hätte es sich und ihren Lesern auch einfacher machen können. Ljudmila Ulitzkaja hätte sich bloß damit begnügen müssen, das wahre, … Mehr…


Die Schönsten Liebesromane

Ian McEwan: Liebeswahn

Wie viel hält eine Beziehung aus? Mit „Liebeswahn“ legt Ian McEwan das fesselnde Psychogramm eines Verfolgten vor, der das Vertrauen seiner großen Liebe verliert. In diesem Roman geht es nicht um die Suche nach Liebe, sondern darum, zu erfüllen, was man sich in guten Tagen versprochen hat.Ein Auftakt, der unter die Haut geht. Joe und Clarissa sitzen unter einer Eiche in den Chiltern Hills. … Mehr…


Botschaften aus Babel

Du Jane, ich Goethe

Ist ein Buch erst einmal übersetzt, dann geht es seinen letzten Weg durch den Verlag: Es wird lektoriert, mit Layout und Klappentext versehen und – es erhält einen deutschen Titel.Hätten wir Harper Lees Klassiker „Wer die Nachtigall stört“ auch so verschlungen, wenn er im Deutschen – ähnlich dem Original – „Eine Spottdrossel töten“ hieße? Oder ist er gerade deshalb das perfekte Jugendbuch, … Mehr…


Verhinderte Bestseller

Martin Gülich: Septemberleuchten

Mit seiner quälenden Schilderung eines Mordes aus Tätersicht erzeugt Martin Gülich in „Septemberleuchten“ mehr Spannung und kaltes Grausen als die meisten Thriller mit ihren schier endlosen Mordfestivals – nur mit deren Erfolg kann er nicht mithalten.Hässlich, aber doch verführerisch: so stellt man sich das Böse gerne vor. Tatsächlich zeigt es sich oft erschreckend profan. In Gestalt penibler … Mehr…


Botschaften aus Babel

Überlebenshilfe

Julia Schoch schreibt und übersetzt vom Überleben. Für die Übersetzung des Romans Haut und Knochen von Georges Hyvernaud erhielt sie den André-Gide-Preis der DVA-Stiftung. Ein Gespräch.Was war zuerst: Schreiben oder Übersetzen?Natürlich Schreiben, so für mich. Dann kam das Übersetzen. Als das ernsthafte Schreiben losging, war das Übersetzen nicht mehr da, kam dann aber wieder. Es ist eine … Mehr…