Tacet (Ruhe2)

Paul Plamper

Tacet (Ruhe2)

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Angelika Sautter, Matthias Einhoff, Matthias Matschke, Judith Engel

Informationen: Hörspiel, 53 Minuten, 1 CDs, 12 €

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Rezension

Therese, eine junge Frau, spricht plötzlich nicht mehr. Nach einem Konzert, das sie mit Freunden besucht hat, schweigt sie. Als Hörer werden wir nun Zeuge, wie die unterschiedlichsten Menschen, Therese wieder zum Sprechen bewegen wollen.  Ihr aktueller Freund, ihr Ex-Freund, der Vater, die Mutter. Schließlich erleben wir sie auf Therapiesitzungen, auf denen verschiedene Ärzte alle erdenklichen Kniffe anwenden, um sie von ihrem angenommenen Trauma zu erlösen. Regisseur Paul Plamper ist ein so gescheites wie stellenweise  amüsantes Hörspiel gelungen. Denn in der Weise, wie die genannten Personen auf Terese einreden, wird deutlich, dass die junge Frau allen Grund hatte, das Sprechen als unnütz zu erkennen und einzustellen. Da ist das Palaver der Mutter, das ständig nur um sie selbst kreist und nicht um die Tochter. Der Vater lässt zwischen den Zeilen durchblicken, dass er sich ohnehin nie so richtig für Therese interessiert hat. Und der einst stark geliebte Ex-Freund bekennt auf die Frage, was denn in der Beziehung schief ging:" Wir haben alles zerredet".  Paul Plamper nimmt damit eine bemerkenswerte Gegenposition ein zum herrschenden Dogma vom sozialen Allheilmittel Kommunikation. Zudem ist das Hörspiel  glänzend inszeniert. Das Schweigen von Terese wird mutig ausgestellt, sodass man als Hörer so einige "Leerstellen" ertragen muss. Es wird einem mulmig dabei. Ein Hörspiel mit physischer Wirkung. Großartig!

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Kurzbeschreibung

In einer musikalischen Partitur zeigt ein ‚Tacet‘ (lat. er/sie/es schweigt) dem Musiker an, dass er sein Instrument bis zum Ende des laufenden Abschnitts beiseite legen kann. Eine Frau hört plötzlich auf zu sprechen - ein Krankheitssymptom oder der Beschluss sich zu verweigern? Um die schweigende Leerstelle schart sich ein Panorama von Stimmen. Aus den Reaktionen ihres Umfelds lassen sich die Vorgeschichte und Gründe für ihr Schweigen heraushören. Die Redenden legen ihr Worte in den stummen Mund, versuchen sie mit immer neuen Methoden zum Sprechen zu bringen. Therapeuten werden bemüht. Doch sie richtet sich ein in ihrem Schweigen, behauptet es als asketisches Lebensmodell. Ist dieser ‚Ausdruck‘ zivilen Ungehorsams Zeichen einer höheren Weisheit? Je länger sie ihre Ruhe wahrt, desto nachdrücklicher scheint sie den Sinn von Sprache und Gemeinschaft infrage zu stellen. TACET ist die Fortsetzung von Paul Plampers Auseinandersetzung mit verschiedensten Formen von Ruhe. In TACET (RUHE 2) wird Ruhe zu einem Totalausfall in den Kommunikationsabläufen. Das Hörspiel ist aus der Perspektive der Frau erzählt, der schweigenden Leerstelle im Zentrum. Der Hörer hört nur, was die Schweigende hört und erfährt Ruhe als Ausdruck einer unergründbaren Sprachlosigkeit.
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