Rezension
Die Handlungen krass, die Figuren extrem, eine gewaltige Familientragödie aus drei Perspektiven erzählt von drei guten bis sehr guten Sprechern: Susanne Wolff, Benno Fürmann, Axel Milberg, Letzterer wie immer variabel und äußerst virtuos. Doch passen die männlichen Stimmen zu den Charakteren, die sie verkörpern? Die sich dramatisch zuspitzenden Geschehnisse drehen sich um die Familie des niederländischen Rektors und Mathematikprofessors Siem Sigerius - ein Judokämpfer mit "büffelartigem" Körper, präsentiert von Milbergs eher feiner Stimme. Das korrespondiert nicht. Der wenig selbstbewusste, labile Freund der Tochter präsentiert von Fürmanns dunkler markanter Stimme. Das verwirrt. Ganz unabhängig von der ausgezeichneten Sprechleistung.
Die Geschichte - extraordinär und faszinierend. Die Charaktere - extravagant und überspannt, dennoch mit Charakterzügen, die jeder aus dem Alltag kennt. Der bullige Rektor hat scheinbar alles im Griff. Bis seine Kinder sein Leben zum Einsturz bringen: ein krimineller Sohn aus erster Ehe und eine Tochter auf sexuellen Abwegen, deren Freund am Ende psychotisch. Die Explosion einer Feuerwerksfabrik rüttelt die Patchwork- Familie durcheinander.
(sta)
Kurzbeschreibung
Ein furioses Werk über das Ende eines Idylls – kraftvoll und überragend.
Joni Sigerius (Susanne Wolff), Stieftochter eines angesehenen Mathematikers und Rektors einer holländischen Universität, hat zusammen mit ihrem Freund Aaron (Benno Fürmann) ein Unternehmen aufgezogen, das sie vor anderen lieber geheim halten will. Als es auffliegt, fliegt wenig später in der Stadt Enschede, in der die Familie lebt, auch eine Feuerwerksfabrik in die Luft. Für Siem Sigerius (Axel Milberg) schlägt das plötzliche Wissen ein wie eine Bombe, erschüttert den Boden, auf dem er vermeintlich mit beiden Beinen steht. Da im Sommer desselben Jahres auch noch sein Sohn aus der Haft entlassen wird, bleibt in der Familie kein Stein mehr auf dem anderen: Ist Nähe ein Garant dafür, dass man einander auch vertraut?
Bonita Avenue - benannt nach einer Straße in Kalifornien, wo die Familie in früheren Jahren glücklich lebte - ist ein mitreißender, reich nuancierter, kraftvoll-bildhafter Roman über das Auseinanderbrechen einer Patchworkfamilie, über einen Vater, dessen Kinder die Erwartungen, die er an sie stellt, durchkreuzen, über Familien - geheimnisse, Wahrheit und Lüge, Schein und Sein.
„Benno Fürmann spricht mit Verve den psychopathischen Aaron, der virtuose Axel Milberg erzählt aus der Perspektive des verstörten Professors, Susanne Wolff mit der Präzision der Theaterschauspielerin aus der Sicht Jonis - mit ihrer Könnerschaft pointieren sie eindrucksvoll die Unausweichlichkeit der Familientragödie.“
ekz.bibliotheksservice
„Gelesen von drei Schauspielern entwickelt Peter Buwaldas Buch eine seltsam zurückhaltende Faszination.“
Lübecker Nachrichten (13.03.2013)
„Dieser große Roman wird auch von Größen der deutschen Schauspielzunft gelesen. Benno Führmann und Axel Milberg lesen zusammen ein Hörbuch! Allein das ist schon Grund genug, sich dieses Hörbuch anzuhören. Dass der Roman dann auch noch so gut ist, ein Ohrenschmaus. Komplettiert wird das Sprechtrio von Susanne Wolff.“
Alex Dengler, denglers-buchkritik.de (25.03.2013)
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