Das Geheimnis der roten Villa

Eine Villa in Kastilien, eine Generationenfolge von Frauen, deren Bestimmung es ist, sich unglücklich zu verlieben und uneheliche Töchter zur Welt zu bringen. Begonnen hat all das bereits im 16. Jahrhundert, die Leser oder in diesem Fall die Zuhörer des umfangreichen Hörbuchs begleiten jedoch erst die letzten vier der "Laguna-Frauen", wie sie im Dorf genannt werden, auf ihrem Weg: Clara, die erste der vier, erhält von ihrem Liebhaber als Abschiedsgeschenk die "rote Villa". Und hier in diesem Haus, etwas abseits des Dorfes gelegen, nimmt die Geschichte über unglückliche Liebe und Einsamkeit ihren Verlauf.

Vieles ließe sich aus diesem Handlungsgerüst machen, vor allem viel Ungenießbares. Cristina Lòpez Barrio hat ihr Publikum erfreulicherweise genau damit aber verschont. Entstanden ist vielmehr ein Roman, der zwar von großen Gefühlen erzählt, der dafür aber eben gerade jene Bilder findet, die nah gehen, ohne die Grenze des Kitsches zu überschreiten. In der Hörbuchfassung trägt die angenehm nüchterne, aber keineswegs unterkühlte Vortragsweise der jungen Schauspielerin Nadine Nollau das ihre dazu bei, dass vierzehn Hörstunden entstanden sind, die man, am Ende angekommen, durchaus um einige weitere verlängern möchte.

(ast)

Ende des 19. Jahrhunderts, ein kastilisches Dorf. Auf den Frauen der Familie Laguna liegt ein jahrhundertealter Fluch: Sie sind dazu verdammt, uneheliche Töchter zu gebären. Auch die schöne Clara vermag diesem Schicksal nicht zu entgehen. Als sie sich in einen feurigen Andalusier verliebt und schwanger wird, kauft er ihr die »rote Villa« - und verlässt sie. Hier, in diesem geheimnisumwobenen Haus, wird sich fortan das Schicksal der Laguna-Frauen, die doch alle so unterschiedlich sind, entscheiden ...