Engel der Schatten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Jaron Löwenberg
Informationen: ungekürzte Lesung, 150 Minuten, 2 CDs, 15 €
Verlag: hörbarWeiblich
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Rezension
Jaron Löwenbergs dunkle, raue Stimme klingt sicher schon erotisch, wenn er einen Kaffee bestellt oder sich an der Supermarktkasse für das Wechselgeld bedankt. Aber statt ihm einfach einen Tag lang mit dem Aufnahmegerät zum Einkaufen oder in die Kneipe zu folgen, lässt man ihn diesen entsetzlichen Text lesen. Was ist hier falsch? Erstens: der Plot. Der gefallene Engel Nicolas macht sich die Krankenschwester Cecile sexuell hörig - in der Absicht, ihre Seele "zur ewigen Finsternis" zu schicken. Nun ist Cecile aber derart reinen Herzens, dass er stattdessen durch sie zum Guten findet. Das funktioniert schon im wahren Leben nie. Zweitens: die Sprache. Astrid Martini lässt kein dummes Klischee, keine schiefe Formulierung, keine Tautologie aus. Da erlebt die Protagonistin "Wonnen der Sonderklasse" und denkt: "Hilfe, ich bin verloren! Ein Zustand, den ich gar nicht mag." In den Augen von Dämonen glimmt Kälte. Was für Kälte? Eisige, natürlich. Drittens: die Dialoge. "Weißt du, dass du Zauberhände hast?" - "Nicht nur Zauberhände." Und viertens: die Anatomie. Die Innenwände der Vagina sind nicht besonders empfindlich. Scheidenflüssigkeit schmeckt nicht süß. Vermutlich im Versuch, die Fehler der Autorin auszugleichen, liest Löwenberg selbst sachliche Beschreibungen im Ton frivoler Andeutungen - unfreiwillig komisch.
(ed)Kurzbeschreibung
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