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Hochhaus

Paul Plamper

Hochhaus

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Martin Wuttke, Birgit Minichmayr, Milan Peschel

Informationen: Hörspiel, 172 Minuten, 3 CDs, 12 €

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Rezension

Nichts entwickelt sich im Hochhaus so, wie es Star-Architekt del Ponte vollmundig angekündigt hatte. Keine „gesellschaftliche Interaktion nach innen“, kein „organisches Zusammenleben“ in dem völlig autarken Gebäude. Dafür ein Prozess der Zivilisation in der Gegenrichtung. Anfängliche Interessenkonflikte zwischen den Mietparteien wachsen sich zu Klassenkonflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen aus, bei denen am Ende nur noch die Gesetze des Dschungels gelten.

J. G. Ballards gleichnamiger Roman gehört zu den literarischen Parabeln, die von der Brüchigkeit unseres Wertesystems und ethischen Kanons erzählen. Hörspielautor und -regisseur Paul Plamper dreht die Vorlage ins Satirisch-Groteske. Auch wenn der absehbare Verlauf der Handlung keine überraschende Wende mehr erhält, so besticht dieses Hörspiel dennoch. Durch die vielen kleinen Binnen-Episoden, in denen typisch bundesrepublikanische Gemütslagen karikiert werden. Aber auch durch den plastischen Sound dieses Werks, bei dem der Hörer unweigerlich Mitbewohner in diesem unheimlichen Hochhaus wird.

(mms)

Kurzbeschreibung

Teil 1 des Hörspieldreiteilers: Berlin, 2013. Stararchitekt Phillip del Ponte hat in der Hauptstadt das höchste Wohnhaus Europas errichtet. Hier will er seine Vision einer gesellschaftlichen Utopie verwirklichen – ein autarkes, komplett in sich geschlossenes Gesellschaftssystem. Begeistert kaufen der kreative Mittelstand und einige Medien-Prominente Wohnungen in dem schwellenfreien Bauwerk und bevölkern die hauseigenen Einrichtungen wie das Atrium mit Boutiquen und Shops, die Bank, die diversen Sporteinrichtungen und Restaurants. Sogar einen Kinderspielplatz auf dem Dach gibt es hier. Für die Soziologie-Doktorandin Sophie ein idealer Ort, um das soziale Miteinander dieses isolierten Mikrokosmos zu erforschen, in dem es bald gefährlich zu brodeln beginnt. Paul Plamper macht aus J.G. Ballards Science Fiction Roman ein soziologisches Horror-Hörspiel, das auch in deinem Hausflur stattfinden könnte, denn: Du bist Hochhaus! Teil 2 des Hörspieldreiteilers: Berlin 2013. Ein gellender Schrei und der Aufprall eines Körpers haben die Idylle der Gated Community zerrissen. Dr. Strobel, Bewohner der privilegierten oberen Hochhaus-Etagen ist vom Dach gestürzt. War es Mord? Die Gerüchteküche brodelt. Umschlagplatz der verwegensten Verdächtigungen ist der hauseigene Friseursalon. Das Hochhaus wird zum Schnellkochtopf für nachbarschaftliche Feindschaften und ungehemmt wucherndes Schichtbewusstsein. Bald spaltet sich die Hausgemeinschaft in zwei Lager: die oberen und die unteren Etagen. Hauptverdächtiger ist Anarcho-Andy aus dem dritten Stock. Kann seine Sponti-Aktion „Skat gegen Rufmord“ den Machenschaften von oben standhalten? Teil 3 des Hörspieldreiteilers: Berlin 2013. Wie unter Bann hat nach dem Mord an Strobel niemand mehr das Haus verlassen. Nichts soll nach außen dringen. Die Elite verbarrikadiert sich im Penthouse und beherrscht den Zugang zu den lebenswichtigen Versorgungseinrichtungen. Von der 50. Etage abwärts versinkt das Haus in Hunger und Chaos. Die Kommune regrediert im Zeitraffer zum Biotop für primitive Lebensformen. Der archaische Andy fordert del Ponte zum Gladiatorenkampf mit Ofenblech und Bratspieß. Gleichzeitig formieren sich die Frauen des Hauses zu einer Phalanx selbstbewusster Kriegerinnen.

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

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Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

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Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

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