Rattentanz

Ein Computervirus bringt weltweit Rechner zum Absturz und löst das totale Chaos aus: Die Strom- und Kommunikationsversorgung bricht zusammen, der Verkehr steht still, Flugzeuge stürzen ab. Anhand eines Schwarzwalddorfes beschreibt Autor Michael Tietz die Auswirkungen auf die Menschen - und übertreibt gewaltig: Bei ihm mutieren friedliche Dorfbewohner innerhalb weniger Stunden zu Bankräubern und Meuchelmördern, die Polizisten attackieren und Mitmenschen per MG abknallen. Das Ganze kommt derart unglaubwürdig daher, dass man beim Zuhören nur fassungslos den Kopf schütteln kann. Soll man allen Ernstes glauben, dass ein Normalbürger nach drei Tagen des Hungerns einen alten Mann wegen eines Stückes Weißbrot erschlägt und dass zwei Erwachsene ein Baby hilflos zurücklassen, um das eigene Überleben zu sichern?

Der einzige Aspekt, der die Story über die gesamten sechseinhalb Stunden trägt, ist der Sprecher Achim Buch. Bei allem Pathos, der im Text bisweilen mitschwingt, liest er ruhig und bedächtig, Betonungen und Stimmvariationen passen jeweils zu den Szenen und Figuren. Dass der Plot trotz zahlreicher "Cliffhanger" an den einzelnen Kapitelenden nicht nur völlig unglaubwürdig, sondern auch noch spannungslos daherkommt, vermag indes auch er nicht zu verhindern.

(cb)

Wellendingen, ein idyllisches Dorf im Südschwarzwald: Eigentlich ist alles in bester Ordnung - bis plötzlich der Strom ausfällt. Die Telefone stehen still, Supermarkttüren öffnen sich nicht mehr, der Verkehr bricht zusammen, Flugzeuge stürzen ab. Der wirksamste Computervirus, der je ersonnen wurde, schleudert die Welt zurück ins Mittelalter. Langsam dämmert der Dorfgemeinschaft, dass der normale Alltag Vergangenheit ist. Jeder ist sich selbst der Nächste, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit - all diese Werte zählen nichts mehr. Es beginnt ein Überlebenskampf, auf den niemand vorbereitet ist.