Und vergib uns unsere Schuld

Zwei grausame Morde an Jugendliche halten den Amsterdamer Kommissar Bruno van Leeuwen auf Trab. Spuren, die nicht einzuordnen sind und scheinbar ins Nichts führen. Zeugen, die aus Angst Aussagen verweigern. Van Leeuwen ermittelt in einem bedrohlichen Milieu von Prostitution, Raub und Drogenmissbrauch, das Besitz ergriffen hat von der niederländischen Jugend. Seine Machtlosigkeit ist allgegenwärtig. Viel schlimmer noch: auch sein Privatleben ist durch die schwere Krankheit seiner Frau aus den Fugen geraten. "Sie sind ein analoger Mann in einer digitalen Welt", beschreibt ihn der Polizeipräsident, der van Leeuwen während der Ermittlungen aus disziplinarischen Gründen suspendiert.

Mit hoher Lesegeschwindigkeit und charismatischer Stimme treibt Stephan Benson die Geschichte schnörkellos voran. So hält er die Spannung jederzeit auf hohem Niveau und hinterlässt den Hörer nach jedem Kapitel mit stetiger Neugierde. Waren die blutrünstigen Taten Racheakte? Oder doch Ritualmorde? Und liegt der Schlüssel vielleicht in der Krankheit von van Leeuwens Frau? Spannender und beklemmender kann ein Hörbuch-Krimi, der ohne Musik und Sound-Effekte auskommt, kaum sein. Mit der literarischen Vorlage hat Claus Cornelius Fischer gleich mit seinem ersten Kriminalroman ein Meisterstück hingelegt.