Elf Arten der Einsamkeit
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Nina Hoss
Informationen: Lesung, 69 Minuten, 1 CDs, 16.9 €
Verlag: Kein & Aber
Rezension
Eigentlich müsste das Hörbuch "Zwei Arten der Einsamkeit" heißen. Denn von den elf melancholischen Erzählungen über das nahezu normale Leben in den USA der 50er Jahre, die Yates zusammengetragen hat, haben es nur zwei auf dieses Hörbuch geschafft. Die Protagonisten dieser Kurzgeschichten haben eines gemeinsam: sie sind einsam. Ob die Braut kurz vor der Hochzeit, ihr Verlobter oder die Frau, die ihren todkranken Mann betrügt - sie alle sind auf eine Art einsam und darum bemüht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Diese Bemühungen beobachtet und beschreibt Yates mit außerordentlicher Schärfe und schafft es so, die Figuren zugänglich und sympathisch zu machen.
Doch ist das auch der Leistung von Nina Hoss als Sprecherin zu verdanken. Sie liest Yates' Kurzgeschichten mit voller Hingabe und so, als würde sie die Figuren schon lange kennen. Es wird nie langweilig, ihr zuzuhören. Ihre Stimme trägt den Hörer durchs abendliche Manhattan oder die Gänge eines Krankenhaus, die von Sterbenden bewohnt werden und erzeugt dabei eine Stimmung, die die Einsamkeit der Figuren greifbar macht.
Nina Hoss spricht die Figuren ohne Wertung, sie ist immer bei ihnen und so gelingt es ihr, dass der Hörer die Figuren trotz ihrer Schwächen nicht verurteilt, sondern mit ihnen fühlt. So wie sie es verdient haben.
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