Andrea Maria Schenkel
In ihren ersten beiden Romanen verarbeitete Andrea Maria Schenkel vielstimmig zwei authentische Mordfälle und brach nebenbei kühn sämtliche Grundregeln des Krimi-Genres. Auch im Bücherregal der Autorin lauern Bösewichte.
1. Otfried Preußler: Der Räuber Hotzenplotz
Das erste Buch, das mir nicht von meiner Mutter vorgelesen wurde. Ich habe es alleine gelesen und darauf war ich sehr stolz. Mehr noch als die Figur des Räubers hat mich der Zauberer begeistert, Petrosilius Zwackelmann in seinem Arbeitszimmer voller Bücher mit dem Krokodil über dem Schreibtisch. Der Traum meiner Kindheit: Ich wollte auch so ein Zimmer.
Thienemann, 128 Seiten, 11,90 Euro
2. Die Brockhaus Enzyklopädie
Eine Enzyklopädie, in der ich mich schon als Kind verlieren konnte, um erst Stunden später wieder aufzutauchen. Über das Suchen habe ich meist völlig den Grund der Suche vergessen, dafür war ich am Ende aber um tausend verschiedene andere zufällige Fundstücke reicher.
Brockhaus, 24500 Seiten, 2820 Euro
3. Mario Vargas Llosa: Tante Julia und der Schreibkünstler
Ein Buch, das begeistert, weniger wegen der Liebesgeschichte zwischen Mario und Tante Julia. Ich mag Pedro, den Kunstschreiber und seine wunderbar absurden Geschichten, die nie zu Ende erzählt werden und dem Leser viel Raum für die eigene Fantasie lassen.
Suhrkamp, neu übersetzt von Thomas Brovot, 447 Seiten, 22,90 Euro
4. Stanislaw Lem: Solaris
„Solaris“ ist für mich eines der Bücher, die den Leser zu mehr Menschlichkeit, Toleranz und Verständnis aufrufen. Ich werde nie vergessen wie beeindruckt und berührt ich von diesem Buch und besonders von seiner Schlussszene war.
List Taschenbuch, 288 Seiten, 8,95 Euro
5. Jasper Fforde: Der Fall Jane Eyre
Ich war zuerst neugierig, dann sprachlos und am Ende begeistert von Ffordes
Heldin Tuesday Next. Alleine dieser Name! Als ich es las, war der zweite Teil noch nicht ins Deutsche übersetzt, doch ich konnte nicht warten, und so setzte ich mich hin, um in mühevoller Kleinarbeit Wort für Wort zu übersetzen. Es war die Mühe wert.
dtv, 384 Seiten, 9,95 Euro
6. William Shakespeare: König Richard III
Das scheußlichste aller Scheusale, der Abgrundböse, „entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt“ und „gewillt, ein Bösewicht zu werden“ ist mir der liebste aller Bösewichte. Eine Figur, die trotzdem oder gerade deshalb zu den attraktivsten Charakteren Shakespeares zählt. Ich bin ihm verfallen, ich liebe ihn.
dtv, 368 Seiten, 14,90 Euro, zweisprachig