DIE MECHANISMEN DES GELDES
Wirtschaftskrisenwerke
Geld hat uns nicht besonders interessiert, solange wir am Monatsende genug davon übrig hatten. Aber als wir erfuhren, dass diejenigen, die unsere Vermögen anlegten und vermehrten, selbst nicht genug über die Mechanismen des Geldes wussten, wurden wir misstrauisch. Wir müssen uns weiterbilden.
Grundsätzliche Orientierung verschafft Winand von Petersdorffs Hörbuch „Das Geld reicht nie“. Zwar richtet es sich an Kinder, aber auch die meisten Erwachsenen werden von marktwirtschaftlichem Grundwissen profitieren. Leider tut von Petersdorff so, als sei die Marktwirtschaft ein reibungslos funktionierendes System und schweigt über das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen den Ländern der ersten und denen der dritten Welt.
Wer die Mechanismen des Geldes verstanden hat, kann sich mit ihren Komplikationen auseinandersetzen. Die bringt einem zum Beispiel Heike Faller in ihrem Reportage-Hörbuch „Wie ich einmal versuchte, reich zu werden, nahe. Die Journalistin hat im Zuge eines Selbstversuchs nicht nur ihr Vermögen, sondern auch ihre geistige Gesundheit riskiert und dabei fast alles über Börsenspekulation gelernt. Dass das Jonglieren mit großen Geldmengen auch schief gehen kann, erfährt der Protagonist von Guđmundur Óskarssons Roman „Bankster“.
Um uns herum sehen wir Volkswirtschaften scheitern. Abstand von der aktuellen Krise bringt eventuell das Wissen um frühere Krisen: Man führe sich die „Geschichte der Finanzkrisen“ zu Gemüte und erinnere sich dabei an Winand von Petersdorffs Grundlagenwerk. In diesem stellt er klar, dass Geld ein gänzlich imaginärer Wert ist. Wir leben also überraschenderweise längst in einer Welt der Phantasie.