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Meryl Streep

Es fällt schwer, das Thema zu wechseln, doch kommen wir wieder auf „Mamma Mia!“ zurück. War es schwierig für Sie, zu singen und zu tanzen?

Singen und gleichzeitig tanzen war das schwierigste Unterfangen für mich, besonders in den „Voulez vous“-Szenen. Es hat lange gedauert, bis ich die Tanzschritte und Texte verinnerlicht hatte. Das mag alles spielerisch ausgesehen haben und es machte auch riesigen Spaß, doch in Wirklichkeit war es harte Knochenarbeit.

Welche Szene gefällt Ihnen am besten?

Wenn ich „The Winner Takes It All“ singe. Da bekommt der sonst so unbeschwerte Film eine gewisse Tiefe. Außerdem ist das einer der wahrsten Texte, die ich bei einem Song kenne.

Ihre schauspielerische Vielseitigkeit stellen Sie neuerdings auch als Hörbuch-Sprecherin unter Beweis. So nahmen Sie zusammen mit Stanley Tucci „The one and only Shrek!“ auf. Warum ist das gesprochene Wort so wichtig für Sie?

Die Originalgeschichten mit den zauberhaften Illustrationen von William Steig sind einfach großartig, weil sie zugleich märchenhaft und subversiv sind. Als Mutter habe ich meinen Kindern immer gerne Geschichten vorgelesen, meistens zum Einschlafen. Sie sind auch mit Hörbüchern aufgewachsen, so wie ich in meiner Kindheit fanatisch am Radiolautsprecher hing, um Hörspiele zu hören. Ja, ich kann sagen, dass Hörspiele mich dazu veranlasst haben, selbst Schauspielerin zu werden. Die Fantasie wird bei Hörspielen oder Lesungen häufig mehr angeregt als bei Filmen und Theateraufführungen, denn die visuelle Ebene entsteht beim Hören von Geschichten im Kopf des Zuhörers. Hörbücher sind also ein Medium, dass die eigene Kreativität fördert. Und das werde ich auch in Zukunft unterstützen.

Welche Hörspiele oder Lesungen bevorzugen Sie?

Vorderrangig Weltliteratur. Mein allerliebstes Hörspiel ist zugleich eines der berühmtesten: Orson Welles’ fi ngierte Reportage vom „Krieg der Welten“, das bei seiner Radioerstausstrahlung in den 1930er Jahren die halbe USA in Angst und Schrecken versetzte. Wenn ich das heute anhöre, gruselt es mich immer noch. Ansonsten richten sich meine Vorlieben auch nach der Auswahl von Sprechern. Sinnliche Stimmen, denen ich gerne zuhöre.

Was würden Sie gerne selbst noch einlesen?

„Moby Dick“ ist für mich der größte amerikanische Roman – und ich kenne Filmfragmente, in denen Orson Welles alle Figuren darin spricht. Für mich wäre es reizvoll, diese Männergeschichte einzulesen. Und natürlich alle zukünftigen Fortsetzungen von „Shrek“...!

Gibt es ein Geheimnis Ihrer Schauspielkunst?

Ein Geheimnis vielleicht nicht, aber ich denke, das Wesentliche ist, dass man wahrhaftig ist. Egal ob es sich um Drama, Komödie oder Musical handelt. Man sollte nicht mit effektheischenden Tricks arbeiten, um das Publikum zu belügen, denn das ist nicht so oberfl ächlich, wie es häufi g von Studiobossen, Fernseh- oder Musicaldirektoren dargestellt wird. Klaus Maria Brandauer, mit dem ich „Jenseits von Afrika“ machte, sagte mir einmal: „Man soll nicht zum Publikum herabsteigen. Man soll es zu sich heraufholen.“ Daran habe ich versucht mich zu halten.

Meryl Streep (geboren 1949 in Summit, New Jersey) gehört zu den am meisten ausgezeichneten Filmdarstellern aller Zeiten. Gleich für ihre zweite Filmrolle in „Die durch die Hölle gehen“ erhielt sie eine Oscar-Nominierung. 1979 gewann sie den Oscar für ihre Rolle neben Dustin Hoffman in „Kramer gegen Kramer“ und 1982 ein zweites Mal für „Sophies Entscheidung“. Weitere Oscar-Nominierungen (von bisher insgesamt 14) erhielt sie für „Silkwood“,„Grüße aus Hollywood“,„Die Brücken am Fluss“, „Der Teufel trägt Prada“. Große Erfolge feierte sie aber auch 1976 mit der TV-Serie „Holocaust“ sowie diversen Theaterauftritten. 2004 wurde sie vom „American Film Institute“ für ihr Lebenswerk geehrt. Meryl Streep ist seit 30 Jahren in zweiter Ehe mit dem Bildhauer Don Gummer verheiratet und hat vier Kinder.

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