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Fotos: Senator

Neu auf DVD: „Hüter der Erinnerung - The Giver“ - nach dem Jugendbuch von Lois Lowry

Wären wir glücklicher in einer Welt, in der alles planmäßig vorherbestimmt ist und es keine Schmerzen gibt, oder ist ein Leben ohne jegliche Gefühle und Erinnerungen bedeutungslos? Um diese Fragen geht es in Lois Lawrys Buch „Hüter der Erinnerung“, der jüngst verfilmt wurde. Warum es 15 Jahre dauerte, bis der Titel auf der Leinwand erschien, erklärte die Autorin BÜCHERmagazin. Zum DVD-Start des spannenden Sci-Fi-Abenteuers verlost BÜCHERmagazin am 5. Februar drei Filmsets bestehend aus DVD (Senator) und Buchvorlage (dtv).

Lois Lowrys Fantasy-Roman „Hüter der Erinnerung“ (Originaltitel: „The River“) wurde weltweit mehr als zehn Millionen Mal verkauft. Das Buch hat eine ebenso große wie junge Fangemeinde und wird in den USA als Lektüre für Schüler der Mittelstufe empfohlen.

„Das Buch wurde von meinem Vater inspiriert, der zu dieser Zeit sehr alt war und langsam seine Erinnerung verlor“, blickt Lois Lowry zurück. „Mir fiel aber auf, wie zufrieden er war, weil er all die traurigen und beängstigenden Ereignisse in seinem Leben vergesen hatte, zum Beispiel seine Zeit im zweiten Weltkrieg oder den frühen Tod seiner ersten Tochter, meiner Schwester. Ich dachte viel darüber nach, wie wichtig die Erinnerungen für uns Menschen sind, und was passieren kann, wenn man sie manipuliert.“

Weil Lowry durch den Beruf ihres Vaters auf vielen Militärbasen aufwuchs, die alle nahezu gleich aussahen und in denen einheitliche Regeln galten, sollten auch Jonas und der „Hüter der Erinnerung“ in einer Welt der Gleichhheit leben. „Das ordentliche Umfeld und das geregelte Leben garantieren zwar eine gewisse Zufriedenheit, aber ich sehnte mich immer danach, aus dieser Struktur auszubrechen. Mein Leben konnte ich erste richtig genießen, als ich später die bunte Vielfalt der Städte und nachbarschaften, die ich für mich ausgewählt hatten.“

Das Drehbuch verfasste Michael Mitnick. Der gefragte Autor aus der Theaterwelt stand regelmäßig mit Lois Lawry in Kontakt, um die Autorin nach Rat zu fragen. „Ich hatte große Sorge, weil ihr Buch so eine großen Fangemeinschaft hat“, erklärt der Drehbuchautor. Aber Lois war ebenfalls aufgeregt, weil sie sich darüber freute, dass aus ihrem Roman ein Film werden sollte. Wann immer ich eine größere Änderung an der Geschichte beabsichtigte, schrieb ich ihr eine Mail und erhielt schon bald eine hilfreiche Antwort.“

In den letzten 15 Jahren haben mehrere Autoren versucht, Lawrys Buch für die Leinwand zu adaptieren. Keine einfache Angelegenheit, da die Geschichte im Bewusstsein des 16-jährigen Jonas spielt und ohne viel Action auskommt. „Man braucht ein Drehbuch, das sich an die Vorlage hält, aber auch die Gesetze eines unterhaltsamen Kinofilms befolgt. Ich finde, Michael Mitnick hat diese Herausforderung hervorragend gemeistert“, bilanziert Lois Lawry.

Zur Person

Lois Lowry wurde 1937 in Honolulu, Hawaii, geboren. Sie hat u.a. in Pennsylvania und Japan gelebt und wohnt heute in Cambridge, Massachusetts. Lois Lowry ist verheiratet und hat mittlerweile vier erwachsene Kinder. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der Newbery Medal. Bekannt gemacht haben sie vor allem ihre spritzigen Alltagsgeschichten um das Mädchen Anastasia Krupnik, aber auch ihre psychologisch durchdachten und meisterhaft geschriebenen Jugendbücher, wie z.B. „Hüter der Erinnerung“.

Inhalt
Der 16 Jahre alte Jonas (Brenton Thwaites) lebt in einer scheinbar idealen Welt. Es gibt keine Kriege, keine Armut, keine Gewalt. Doch die Menschen zahlen einen hohen Preis für so viel Harmonie: Sie kennen weder Liebe noch Freude oder Farben, in ihrer Gemeinschaft ist alles grau und gleich. Denn der Rat der Ältesten bestimmt über das gesamte Leben, von der Geburt über die Hochzeit bis zum Tod. Kinder werden von Leihmüttern ausgetragen und den Eltern nur solange gegeben, bis sie reif sind, eine zugewiesene Aufgabe in der Gemeinschaft zu übernehmen. Die Vorsitzende des Ältestenrates (Meryl Streep) ernennt Jonas zum neuen „Hüter der Erinnerung“. Sein Amtsvorgänger (Jeff Bridges) lehrt ihm all das Wissen, das er stellvertretend für die gesamte Menschheit bewahren soll. So erfährt Jonas von einer Welt der Unvollkommenheit und Aggressionen, aber auch der Liebe und der Solidarität. Als er merkt, dass die schöne neue Welt der Gemeinschaft nur auf Lügen und Verbrechen basiert, will Jonas die Menschen, die er liebt, retten. Doch bislang hat es niemand geschafft, die Gemeinschaft lebend zu verlassen. 

BÜCHER verlost drei Filmsets bestehend aus DVD (Senator) und Buchvorlage (dtv) zu „Hüter der Erinnerung – The Giver“. Einfach hier mitmachen und mit ein bisschen Glück gewinnen (Teilnahmeschluss ist der 12. Februar 2015).

 

Lois Lawry: Hüter der Erinnerung
dtv (2008), 272 Seiten,  9,99 Euro, als Hörbuch bei Der Hörcompany und als E-Book erhältlich

DVD: Hüter der Erinnerung – The Giver
Senator, 94 Minuten, ca. 12,99 Euro, FSK 12
 

 

 

 

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