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Kinder-Hörspielkult

Ein wenig Wehmut liegt über der heutigen Produktion: Florentine Draeger, nach Laura Ketzer und Anne-Marie Hausch die dritte „Conni“ in elf Jahren, steht heute zum letzten Mal zur Verfügung. Sie geht für eine Weile nach Paraguay, um Spanisch zu lernen. Daher nimmt Herwald mit ihr auch schon die 27. Folge („Conni und der Dinoknochen“) auf, die erst 2010 erscheinen wird. „Sie ist die perfekte Besetzung“, lobt Herwald, der die nächste „Conni“-Sprecherin nun wieder durch ein Casting ermitteln wird. Denn dass die Serie noch eine ganze Weile weitergehen wird, davon ist er überzeugt. Schließlich wurden davon bislang rund 4,7 Millionen Tonträger verkauft.

Laut Jörg Hackelbörger, Senior Product Manager bei Universal Music Family Entertainment, ist „Conni“ die „wichtigste Hörspielserie in unserem Kindersegment“. Mit den 18 Goldenen Schallplatten, von denen drei sogar Platinstatus erreichten (seit 2003 ab 200.000 verkauften Exemplaren), könnte sich Achim Herwald, der auch die Hörspieldrehbücher nach den „Conni“-Buchvorlagen schreibt, mittlerweile das Studio tapezieren.

Seit 1992 gibt es die Mädchenfigur „Conni“. Aus einem ersten unverlangt eingesandten Manuskript der Grundschullehrerin und „Conni“-Erfinderin Liane Schneider entstand das erste Pixi-Buch „Conni kommt in den Kindergarten“. Der große Erfolg veranlasste den Carlsen Verlag, „Conni“ zur Reihe auszubauen. Als Pixi-, Lesemaus- oder Bilderbuch sind mittlerweile mehr als 50 Conni-Titel lieferbar – geschrieben von verschiedenen Autorinnen und für verschiedene Zielgruppen: ab 3, 6 und 10 Jahren. Stets erlebt Conni darin eine Geschichte aus dem Alltag. Geschichten, mit denen sich Kinder identifizieren können. 1998 erschien die erste Hörspielgeschichte, und am 18. September wird die 25. Folge, „Conni in der großen Stadt“, veröffentlicht.

Florentine Draeger freut sich natürlich, auf dieser Jubiläumsfolge mit dabei zu sein. „Viele von Connis Abenteuern habe ich schon meinen vier jüngeren Geschwistern vorgelesen. Die liebenswerten Geschichten haben oft eine Moral, drehen sich um eine ganz normale Familie, und Conni zankt sich auch mal mit ihrem kleinen Bruder.“ Besonders mag sie an Conni, dass sie sich für jede Kleinigkeit begeistere: „So machen Kinder das ja auch“, sagt Florentine und hat damit wohl das Geheimnis des „Conni“-Erfolges in wenigen Sätzen zusammengefasst.

  • Achim Herwald verfolgt mit Tontechniker Rolf Manzei die letzten „Conni“--Aufnahmen von Florentine Drager.

Ein Erfolg, der fraglos auch Achim Herwald weiter antreibt. Der gelernte Tonmeister blickt auf geschätzte 3.000 Hörspielproduktionen in 35 Jahren zurück. Ans Aufhören denkt er ohnehin noch lange nicht, dafür macht ihm die Arbeit einfach zu viel Spaß. Der Hörspiel-Macher von „Alf“, „Biene Maja“, „Pinocchio“, „Nick Knatterton“ und vielen anderen Produktionen erinnert sich besonders gerne an zwei Serien, die er produziert hat: „Anton und der kleine Vampir“ (mit Hans Paetsch als Erzähler, erschienen 1990 bei EUROPA) und 25 Folgen „Scotland Yard“ (erschienen bei Karussell). Und wenn man ihn fragt, welche Serie er heute noch gerne produzieren würde, antwortet er spontan: „Harry Potter als Hörspielversion. Das wäre natürlich ein Hammer, aber leider hat die Autorin J.K. Rowling die Rechte für eine Hörspielversion von Harry Potter nicht freigegeben“, sagt Herwald, der schon beim bloßen Gedanken glänzende Augen bekommt.

Auch Florentine Draegers Augen glänzen, wenn sie erzählt, dass ab und zu Kinder zu ihr kommen und sie ungläubig fragen: „Bist du Conni?“ Sie sind dann ganz eingeschüchtert und aufgeregt. Dann muss Florentine ein Autogramm auf die Kassetten- oder CD-Hüllen schreiben. „Da spürt man dann, dass das etwas ganz Besonderes ist, was man hier macht“, erzählt Florentine, bevor sie für ihre allerletzten Takes als „Conni“ zurück ins Aufnahmestudio geht.

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