Jump to Navigation

Neue Sigmund-Freud-Hörspiel-Serie

Das Konzept hinter den Kriminalfällen mag zunächst simpel klingen: Professor Sigmund Freud kombiniert Verstand mit psychologischem Gespür, um mysteriösen Verbrechen auf die Spur zu kommen. Sein Über-Ich und Es treten immer wieder in einen inneren Dialog, was ihn letztlich jeweils auf die richtige Fährte bringt. „Um das inhaltlich umzusetzen, haben wir nach einem passenden Autor gesucht“, so Christian Hagitte. Fündig geworden sei man schließlich mithilfe des Internets. In enger Absprache mit den beiden Produzenten verfasste Heiko Martens acht atmosphärisch dichte Episoden, die das Wien vor 100 Jahren akustisch lebendig werden lassen – und zusätzlich auch noch gruselig-spannende Kriminalfälle erzählen.

Wobei Sigmund Freud im Prinzip lediglich eine unterstützende Rolle zufällt. Der eigentliche Ermittler heißt Karl Gruber (Andreas Fröhlich). Der Hauptkommissar erscheint eines Tages in der Praxis des Arztes, um sich endlich aussprechen zu können. Es geht um einen schrecklichen Mord, den er aufzuklären hat, was ihm psychisch schwer zu schaffen macht. Er bittet Freud, gewissermaßen als Beichtvater zu fungieren. „Ich bin nicht hier, Ihnen Absolution zu erteilen“, antwortet dieser. Aber dann lässt er sich doch erzählen, was passiert ist: Die Tochter eines Theaterleiters ist mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden worden, „wie ein Schwein im Schlachthof, ausgeblutet“. Vom Blut der Leiche aber fehlt jede Spur. War hier etwa ein Vampir am Werk?

Da sich Freud aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht selbst daran machen kann, den Tatort in Augenschein zu nehmen, gibt er Gruber stellvertretend seine eigene Tochter Anna (Felicitas Woll) an die Seite. Diese ist auch dabei, wenn es darum geht, Zeugen oder Verdächtige zu verhören. Abends berichtet sie dann ihrem Vater, wie sich der Fall entwickelt. Und tatsächlich deutet ganz allmählich einiges darauf hin, dass der Mord an der jungen Schauspielerin etwas mit Vampiren zu tun haben könnte …

Beeindruckend an der Inszenierung ist vor allem die Spielfreude der Akteure. So interpretiert Andreas Fröhlich („Ich habe mal viereinhalb Jahre Gesprächstherapie gemacht“) den Hauptkommissar als nervösen, von psychischen Spannungen heimgesuchten Fahnder ebenso glaubwürdig wie Felicitas Woll („Bei der Beschäftigung mit dem Stoff hat mich fasziniert, wie dicht der Mensch am Wahnsinn gebaut sein kann“) Sigmund Freuds Tochter, die Gruber sehr engagiert und mit spitzer Zunge bei der Suche nach des Rätsels Lösung unterstützt. Der eigens komponierte Soundtrack, vorgetragen vom Berliner Filmorchester, sorgt für das akustische i-Tüpfelchen. Selbst anspruchsvolle Hörspiel-Fans dürften somit beim Anhören zur Couch-Potato mutieren.
 

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko