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Am Ball mit den „Teufelskickern“

Also, Julia Fölster. Papa duzt sie gleich und ist total verblüfft, dass Julia schon 24 Jahre alt ist. Die ist aber auch total nett, lacht und sagt, dass ihr das ständig passiere. Julia ist Erzieherin in einem Kindergarten in Hamburg-Harvestehude und betreut Kinder, die so alt sind wie ich und jünger. „Ich arbeite aber nur halbtags, damit ich nachmittags noch ins Studio gehen kann“, berichtet sie. Etwas peinlich berührt gibt sie zu, dass sie weder Fußball spielt, noch einen Lieblingsverein oder Lieblingsspieler hat. Ob es dann nicht seltsam ist, ein fußballverrücktes Mädchen zu spielen, möchte ich wissen. „Anfangs schon“, sagt Julia, „aber ich habe mich schnell in die Rolle reingefunden. Catrina ist ein toller Charakter – sie ist tough, auf dem Boden geblieben und holt die Jungs immer in die Realität zurück.“ Auch Julia hat mal bei den „Teletubbies“ angefangen, dann bei der „Sesamstraße“ synchronisiert und bei „Baywatch“ ertrinkende Kinder „geschrien“. Heute spricht sie neben den „Teufelskickern“ noch in der Werbung, bei Computerspielen, in der Hörspielserie „Lissy“ und in der KIKASerie „Yakari“.

  • Die „Trainer“ der „Teufelskicker“: Regisseur Thomas Karallus (l.) und Produzent Christoph Guder an der Schaltstelle der Hamburger Fährhauston-Studios.

Dann kommt er, mein Lieblingscharakter bei den „Teufelskickern“, Niko. Im wahren Leben heißt er Janek Schächter, ist 13 Jahre alt und hat noch längere Haare als ich. Janek spricht den Niko erst seit der 13. Folge, weil Mohammed Ponten in den Stimmbruch kam und ersetzt werden musste. „Ich habe in der siebten Folge aber schon mal einen Fiesling gespielt“, erzählt Janek – der Fan des FC St. Pauli ist, auch nicht in einem Fußballverein spielt, aber in der Freizeit kickt. Sein Hobby ist die Sporart Kendo (das ist ein Stockkampf), dazu spielt er in noch E-Gitarre und Schlagzeug. Genau wie ich spielt er auf der Playstation auch mal gerne gegen seinen Papa – allerdings Eishockey, nicht Fußball (grins).

Den Niko findet er genauso cool wie ich: „Der ist ein mauliger Typ, der nur Fußball im Kopf hat und Romantik doof fi ndet.“ Janek ist über seinen Vater, Michael Bideller, der seit vielen Jahren Schauspieler, Synchron-, Off- und Hörbuchsprecher ist (und in Folge 22 Nikos Vater spricht), in den „Job“ hineingerutscht und hat schon mehrfach für Studio Hamburg gearbeitet. „Die ‚Teufelskicker‘ habe ich zum ersten Mal bei einer Hörprobe in der ‚Mickey Mouse‘ gehört, und nun ist das toll, dass ich hier selbst mitmachen kann“, freut sich Janek, der auch in der EUROPA-Hörspielreihe „Die drei !!!“ mitspielt. Spricht‘s und verschwindet im Studio. Papa und ich müssen nun langsam auch los. Der Besuch im Studio war ein super Erlebnis. Ich hoffe nur, dass ich zu Hause nicht ausgetauscht werde, sobald ich mal in den Stimmbruch komme.

 

„Teufelskicker“: Geschichten, die jedem Schüler passieren können.

Corinna Wodrich hat es eilig: „Ich muss gleich los, St. Pauli gucken.“ In einer Hamburger Kneipe dem Aufstieg in die Bundesliga entgegenfi ebern. Die EUROPA-Produktmanagerin liebt Fußball, hört samstags in der Badewanne immer die Bundesligakonferenz im Radio und lebt dies auch bei den „Teufelskickern“ aus. Es war ihre Idee, die Bolzplatzszenen mit Stadionatmosphäre und Kommentar von Reporter Ulli Potofski zu begleiten. Doch nicht nur das war ein Glückgriff – auch die Idee, die „Teufelskicker“ zur WM 2006 ins Rennen zu schicken, entpuppte sich als genau richtig. Jede Folge erreicht früher oder später mit 100.000 verkauften Exemplaren Gold-Status und offenbar das Herz der Zielgruppe: „Unter dem Dach des Fußballs erleben die Blau-Gelben Geschichten, die jedem Schüler passieren können“, beschreibt Wodrich den Identifi kationscharakter. Freundschaft, Gemeinschaft, Schule, Stress untereinander – die Manuskripte nach den Büchern von Frauke Nahrgang schreibe das Leben. Das sieht auch Regisseur Thomas Karallus so, der sich freut, dass die Skripte nun – da die viele Originalvorlagen schon vertont sind – noch knackiger und zeitgemäßer werden können. „Von mir aus kann die Serie noch ganz lange weitergehen“, sagt Karallus, dem die „Teufelskicker“ längst an Herz gewachsen sind, zumal die Arbeit mit den Jungsprechern einfach von der Hand gehe. 3 bis 4 Folgen werden bei Fährhauston pro Jahr aufgenommen, in einem Studio, das eigens für Hörspiele eingerichtet und gedämpft wurde, so Produzent Christoph Guder, „damit auch die Außenaufnahmen ohne Nachhall klingen“. Nur das Beste für die Goldjungen und -mädchen der „Teufelskicker“.

 

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